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Sinnend in des Weines Spiegel.
Wie es Brauch, muß nun der Sänger
Thun Bescheid nach allen Seiten.
Kecker blitzen seine Augen
Von dem reichgenoss'nen Weine,
Als er nun zu singen anhebt:
„Ich bin ein Fahrender, will es sein,
Bin ein wilder, ein lockrer Geselle,
Ich ziehe die Welt just aus und ein
Als wie die wandernde Welle.
Ich küsse heut hier, trink' morgen dort
Und wandre singend wieder fort.
Ich lob mir das fahrende Leben!
Was scheren mich Schätze von Perlen und Geld
Was scheren mich Wappen und Ahnen!
Mein, mein ist die weite, die lachende Welt,
Die Vögel sind meine Kumpanen!
Mein ist der Eichwald, der dunkele Tann.
Die grünende Heide, der duftige Plan.
Ich lob' mir das fahrende Leben!
Ich liebe die Augen braun und blau,
Die Mägdlein mit kussigen Lippen;
Doch wenn ein schwarzes Aug ich erschau,
Pocht wilder das Herz an die Rippen.
Dann tönet mein Sang so schallend und hell
Wie brausender Sturm und rauschender Quell.
Ich lob' mir das fahrende Leben!
Und nahet der Herbst einst mit Frost und mit Sturm
Zerbricht er die Eichen und Tannen,
Und zittert der alte, der ragende Turm,
Ich trotze dem wilden Uumpanen.
Und strauchle ich wankend vom Pfade hinab,
Die Erde, die wandernde, wird mir zum Grab:
Ich lob' mir das fahrende Leben!
X
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