MNußer der IateinijhHen Sprache erlernte er auch die
griechifche. Nachdem er 8 Jahre ein fleißiger Schüler ge:
wefen und 15 Kahre alt geworden war, trat er bei einem
Schuhmachermeifter in die Lehre. Kaum war feine Zwei:
jährige Lehrzeit vorlber, [jo ging er in die Fremde. Cr
manderte zuerft nach Regensburg und von da nah Paffau,
Salzburg, Hallein, Braunau und Wels. Hierauf arbeitete
er in Münden, Landshut; -Detting und Burghaufen, aber
au in Würzburg, Frankfurt a. M., Köln und Aachen.
Fünf ganzer Jahr ih wandern thät
In diefe und: viel’ andre Siädt’.
Spiel, Trunfenheit und Buhlerei
Und andrer Thorheit mandherlet
SH mich ir meiner Wanderfchaft
Sntjhlug und war allein behaft ;
Mit Herzenlicher Lieb und Sunft
Zu Meifterjang, der ISblichen Kunft, -
Zu jener Zeit ftanden in Nürnberg Meifterfchaften,
Künfte und Semerbe in voller Blüthe. In diefer Stabt
(ebten und mirkten damals 3. B. Willibald Pirkheimer, der
edle Mathäherr, und Lazarus Spengler, der fromme und
mweije Rath|hvreiber, Michael WohlgemuthH und Albrecht
Dürer, die berühmten Maler, Adam Kraft, Veit Stoß
und. Peter Bifcher, die trefflihen Bildhauer und ECrzgießer.
Nud) der, Meiftergejang“ wurde eifrigjt gepflegt. Ciner der be:
rühmtejten Meifterjänger war Leonhard Nunnenbed.
Bon diejem ließ fiH Hans Sad3 in der „Löblihen
Kunft“ des Meiftergejangs Untermeijung und Anleitung
geben, als er nod) daheim die Schhuhmadherprofejfion er:
lernte. Auf feiner Wanderfchaft fuchte er fodann überall
die Meifterfänger und ihre Schulen auf. ;
Da lernte ih in fOneller Eil ; ; ;
Der Bar and Tön ein großen Cbeil. ;
„Zum Bobe Sottes“ dichtete er in feinem zwanzig:
ften Jahre, mährend er in München in Arbeit ftand, feinen
eyften „Bar“ (Lied, Ode) in einem Ton von 27 Reimen
oder Zeilen. In München hielt er auch eine Zeit lang mit
Schule. Dasfjelbe that er an andern Orten. Das ift jedoch
nicht Jo zu verfiehen, als wenn er ein Kinderfhullehrer