Metadaten: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Gegen die Gewohnheit seiner 
Brüder drein zu musizieren, 
Lauscht der Pudel wie ein Kenner. 
Der Magister aber steht in 
Hoher Glut da wie ein Mägdlein, 
Das zum erstenmal dem Liebsten 
Reicht zum Kuß die roten Lippen. 
Fort, zurück! tönt's warnend in ihm, 
Noch ist's Zeit, flieh' Unglückseliger! 
Doch er bleibt wie angewachsen. 
Nein, ich kann nicht, mag draus werden, 
Was da will, es mußte kommen, 
Einmal nur will ich die Holde 
Minnig in den Armen halten, 
Einmal heiß die süßen Cippen 
Küssen und die holden Augen 
Und ihr hell und froh zujauchzen 
Hildegard, ich hab so lieb Dich. 
Glücklich leuchten seine Augen, 
Mit verhaltnem Atem lauscht er, 
Wie ein Sang aus Engelsmunde 
Siehn dem Mann durchs Herz die Klänge: 
Ist es ein Traum aus sonnenlichten Höhen, 
Ein ach nur kurzer, süßer, selger Craum? 
Ists Wahrheit, ist es nicht blos Trug und Schaum? 
Weiß gar nicht, wie mit einmal mir geschehen! 
Ich liebe Dich, so schallts von allen Zweigen. 
Nie schien so strahlend mir der lichte Tag, 
Das prangt und duftet rings in Flur und Hag, 
Wie schwirrts und summts in lebensfrohem Reigen. 
So muß zu Mut es sein der jungen Bose, 
Der Alve, die sich der Haft entrang 
Und schaut den Glast, vernimmt den Sang und Klang 
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