Volltext: Stenographischer Bericht der neunten Generalversammlung Deutscher Müller und Mühlen-Interessenten in Nürnberg vom 12. bis 16. August 1876 (9. 1876 (1877))

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Wert werden wir aber auf die Erfolge der Ausstellung legen, wenn 
es gelungen sein wird, der deutschen Mühlenindustrie viel Gutes, viel 
Praktisches, viel Neues beizubringen, so daß auch diese wieder auf der 
fortschrittlichen Bahn, die sie besonders vor sieben Jahren eingeschlagen 
hat, mit Riesenschritten weiter geht. Hochverehrter Herr Regierungs— 
präsident, ich bitte Sie nur noch, Seiner Exzellenz dem Herrn Minister 
unsern besondern Dank dafür auszudrücken, daß er zu einer Zeit, wo 
unsere Ausstellung noch wenige Bürgschaft darbieten konnte, es bereits 
vertrauensvoll gewagt hat, seinen Namen an die Spitze dieses Unter— 
nehmens zu stellen. Unter seiner Aegide, unter seinem Schutze haben 
wir das Werk begonnen, möge es auch glücklich unter seinem Schutze 
enden. Das walte Gott! — Und so bitte ich Sie, hochverehrter Herr 
Regierungspräsident, diese Ausstellung zu eröffnen. 
Regierungspräsident Dr. von Feder: Hochansehnliche Versammlung, 
sehr geehrte Herren! Aus allen Gauen unseres deutschen Vaterlandes 
sind die Mitglieder des Verbandes der Müller und Mühleninteressenten 
wie in früherer Zeit ebenso in unseren Tagen in dem kunst- und ge— 
werbreichen Nürnberg zusammen gekommen, um über die Interessen 
und Bedürfnisse des Müllergewerbes und der verwandten Gewerke so— 
wie der in nächster Beziehung hierzu stehenden landwirtschaftlichen Ge— 
werbe zu Rate zu gehen. So bedeutend auch dieser Zusammentritt 
hervorragender Fachmänner ist, so sehr Sie, meine hochgeehrten Herren, 
hiermit Ihr Streben bekundet haben, das Gewerbe immer höher zu 
bringen, so glaubte der Verein sich doch hierbei nicht beruhigen zu 
können. Er hat darum dem alten Satze folgend: Verba morent, 
exempla illustrant — Worte regen an, Beispiele erläutern, und um 
den diesjährigen Verbandstag zu einem besonders fruchtbringenden zu 
machen, eine reiche Ausstellung von Maschinen, Erzeugnissen und Bedarfs— 
artikel der Müllerei und verwandten Gewerbe mit opferwilliger Hingebung 
ins Leben gerufen, welche wir hier in dieser prächtigen Halle erblicken. 
Seine Exzellenz, der Herr Staatsminister des Innern, die Wichtigkeit und 
Nützlichkeit dieses Unternehmens erkennend, hat gern das Protektorat 
für dieselbe übernommen und es lag in seinem Wunsche und in seiner 
Absicht, diese Ausstellung persönlich zu eröffnen. Leider bildete die 
unerwartete Verzögerung des Landtages und die hinausgerückte, nicht 
weiter verschiebbare Badekur ein Hinderniß, sein Vorhaben auszuführen. 
Er hat mich deshalb mit seiner Vertretung dahier betraut, zugleich 
aber auch mir den Auftrag zukommen lassen, dem Verbande seine 
wärmste Theilnahme für seine Bestrebungen zur Hebung des Müller— 
und der verwandten Gewerbe hier auszudrücken. Indem ich hiermit, 
meine hochgeehrten Herren, die Ehre habe, Ihnen von diesen wohl— 
meinenden Gesinnungen des Herrn Staatsministers Mittheilung zu 
machen und indem ich mich hierdurch des mir gewordenen hohen Auf— 
trages entledige, kann ich mir doch nicht versagen, im Namen der 
mittelfränkischen Kreisstände, sowie in meinem eigenen Namen, Sie 
meine hochverehrten Herren, hier herzlichst willkommen zu heißen und 
dem Wunsche Ausdruck zu geben, daß Ihre Verhandlungen über die 
diesjährigen wichtigen Berathungsgegenstände zur fördernden Verstän—
	        
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