Metadaten: 1828-1833 (1. Band)

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Arithmetische Beweisführung. 
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1) Es hat sich um eine englisch-ungarische Erbschafts— 
erschleichung gehandelt. 
2) Der Name „Hauser d. h. der im Hause Lebende oder im 
Hause Gehaltene“ war ein grausamer Scherz und Hohn (vgl. S. 394). 
3) Kaspar wurde bei Nacht nach Nürnberg gebracht und dann 
in irgend einem Verstecke bis zur Zeit seiner Aussetzung verborgen 
gehalten. Das kann „unbedenklich festgehalten werden.“ 
1) Der Brief, den er mitbrachte, ist „urb niemals in der 
rechten Weise betrachtet und benutzt worden“. Er soll dem Brief— 
schreiber am 7. Oktober 1812 gelegt worden sein? Ach was, in 
dem Briefe ist „statt des 16. Oktobers der 7. gesetzt. — Es ist aber 
vielleicht nicht einmal ein ursprünglicher Irrtum gewesen, wenn statt 
des 16. Oktobers der 7. steht. Es sollte wahrsche ich der 17. stehen, 
und die nur aus einem Striche bestehende Zahl — ist aus Versehen 
ausgelassen worden, oder hat sich nicht deutlich ausgedrückt.“ Das 
ist also die Betrachtung des Briefes „in der rechten Weise“! Wozu 
aber das Kunststück? Nun, einfach weil am 16,5 ber 1812 ein 
Prinz starb, und zwar aus eben dem Hause, de „Aach Daumers 
vollster Überzeugung gar keinen Teil (an dem Kasparuufug) hat.“ 
Aber sothane Bemerkungen neant der Hauserianer Petzholdt „Silben— 
sttechereien“, also weiter mit dem Zahlenspiel. „Sehr auffallend ist, 
daß sich am 16. Oktober auch der Nürnberger Mordversuch ereignete. 
Sollte das auch wieder ein bloßer Zufall sein? Oder wählte man 
den Tag absichtlich, um auch wieder in dieser Art auf jenen fal— 
schen Punkt hinzulenken? (Mit einem Rückblick auf S. 395 muß 
man unwillkürlich ausrufen: Les beaux esprits se rencontrent!) 
Die Beweisführung ist allerdings zwingend: Kaspar hat einen Brief 
abgegeben mit dem Datum „7. Oktober“, und seine Stirne hat ge⸗ 
blutet am „L7. Oktober“ (nicht am 16., wie Daumer hier seinen 
eigenen Abtritt zurückdatiert), bloß um anzudeuten: am 16. Oktober 
1812 ist irgendwo ein Prinz gestorben. Und wahrhaftig das Zahlen— 
rebus gelang! Man „half durch ausgestreute Gerüchte nach, und 
Feuerbach, ihnen arglos trauend, sowie den verführerischen Angaben 
des Briefes folgend, verwickelte sich in die Annahme, daß 
H. in der That ein für tot ausgegebener Prinz von B. sei.“ Ein 
vad. Linde, Kafpar Hauser. J. 79
	        
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