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ist für Geisteskranke bestimmt. Hinter diesen Bauten befindet sich eine massive und eine
Döcker'sche Baracke als Epidemieabteilung für zusammen etwa 26 Betten.
Die 18 Krankenbauten, das Verwaltungsgebäude, das Operationshaus, das Gebäude für
Heilgymnastik, das Badehaus, Kesselhaus, Koch- und Waschküchengebäude und das Wohn—
haus des Krankenhausdirektors sind unterirdisch mit einem bequem begehbaren Gange
verbunden, welcher hauptsächlich dazu dient, den zur Heizung und Warmwasserbereitung in
den einzelnen Bauten benötigten Dampf denselben von dem gemeinschaftlichen Kesselhaus aus
zuzuführen; außerdem sind in diesem Kanale die Hauptleitungsdrähte für die elektrische Beleuch
tung, die Gasleitung, den Anstaltsfernsprecher u. s. w. verlegt.
Zur Beheizung der oben angeführten Bauten befinden sich im Kesselhause 6 Kessel
von je 85 Quadratmetern Heizfläche; 2 weitere Kessel von je 35 Quadratmetern Heizfläche
dienen zum Betriebe der Waschküche und der Eismaschine. Von den drei nicht an die Haupt
dampfleitung angeschlossenen Bauten hat das Leichenhaus eine eigene Niederdruckdampfheizungs
anlage, das Thorwärterhaus hat Ofenheizung, die Epidemiebaracke Gasheizung erhalten
etzteres, um eine möglichst rasche Inbetriebnahme zu sichern.
Gas und Wasser erhält die Anstalt von den hiefür bestehenden städtischen Hauptrohr
netzen, desgleichen den elektrischen Strom zur Beleuchtung vom städtischen Elektrizitätswerk
Sämtliche Anschlüsse führen durch das Verwaltungsgebäude, in dessen Keller die Messer und
Zähler aufgestellt sind.
Zur Aufnahme der Abwässer ist ein städtischer Hauptkanal von Südwesten nach
Nordosten in schräger Richtung durch das Grundstück geführt; seine tiefe Lage ermöglicht
es, allen Anschlußkanälen ein starkes Gefälle zu geben. Alles Regenwasser wird dem
Hauptkanale unmittelbar zugeführt. Die Kanäle, welche Gebrauchswasser aus den
Gebäuden führen, vereinigen sich hinter dem Wirtschaftsgebäude in einem Sammelschacht, von
welchem aus sie eine Reinigungsanlage nach dem Verfahren von Müller und Nahnsen durch—
laufen, in welcher alle unreinen Stoffe und Ansteckungskeime zurückgehalten werden. Diese
Abwasserkläranlage ist seit Bezug der Anstalt ununterbrochen im Betriebe. Im ersten halben
Jahre betrugen die Kosten für den Verbrauch an patentiertem Klärmittel und Kalk 420 Mark,
das ist in einem Tage 2,30 Mark bei einer täglich zu reinigenden Abwassermenge von durch
schnittlich 200 Kubikmetern.
Angebaut an die Kläranlage ist ein Verbrennu ngsofen zur Vernichtung von
gebrauchtem Verbandmaterial und sonstigen Abgängen aus den Krankenbauten.
Die Anstalt besitzt eine eigene Fernsprechanlage mit 50 Sprechstellen, außerdem
haben das Verwaltungsgebäude, das Operationshaus, das Direktorwohnhaus, das Wirtschafts—
gebäude, das auf dem Übersichtsplan nach Seite 140 mit Nummer 20 bezeichnete Korridor—
haus, das Leichenhaus und das Haus für Privatkranke Staatssprechstellen. In jedem Gebäude
sind Zimmerklingeln und elektrische Uhren eingerichtet.
Die Verteilung und Verwendung der einzelnen Bauten und Teilflächen ist folgende.
Das Verwaltungsgebäude (Nummer 1 des erwähnten Planes) enthält im Erdgeschoß
in der Mitte die Einfahrt, südlich derselben einen Warteraum, das Untersuchungs⸗ und Auf—
nahmezimmer, d:e Verwaltungsräume und das Zimmer des Direktors mit Vorzimmer, nördlich
die Apotheke, Wohn- und Schlafzimmer für den Oberapotheker und den Apotheker, den Bet—
saal und ein Zimmer für die Geistlichen. Im ersten Stockwerke ist im südlichen Querbau
die Wohnung des Verwalters, im nördlichen über dem Betsaale ein Beratungssaal mit Gar—
derobe untergebracht. Dazwischen liegen sechs Wohnungen für Assistenzärzte, bestehend je
aus Wohn- und Schlafzimmer, dazu ein gemeinschaftliches Badezimmer. Im Dachgeschoß über