Inhaltsverzeichnis: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1897 (1897 (1899))

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ist für Geisteskranke bestimmt. Hinter diesen Bauten befindet sich eine massive und eine 
Döcker'sche Baracke als Epidemieabteilung für zusammen etwa 26 Betten. 
Die 18 Krankenbauten, das Verwaltungsgebäude, das Operationshaus, das Gebäude für 
Heilgymnastik, das Badehaus, Kesselhaus, Koch- und Waschküchengebäude und das Wohn— 
haus des Krankenhausdirektors sind unterirdisch mit einem bequem begehbaren Gange 
verbunden, welcher hauptsächlich dazu dient, den zur Heizung und Warmwasserbereitung in 
den einzelnen Bauten benötigten Dampf denselben von dem gemeinschaftlichen Kesselhaus aus 
zuzuführen; außerdem sind in diesem Kanale die Hauptleitungsdrähte für die elektrische Beleuch 
tung, die Gasleitung, den Anstaltsfernsprecher u. s. w. verlegt. 
Zur Beheizung der oben angeführten Bauten befinden sich im Kesselhause 6 Kessel 
von je 85 Quadratmetern Heizfläche; 2 weitere Kessel von je 35 Quadratmetern Heizfläche 
dienen zum Betriebe der Waschküche und der Eismaschine. Von den drei nicht an die Haupt 
dampfleitung angeschlossenen Bauten hat das Leichenhaus eine eigene Niederdruckdampfheizungs 
anlage, das Thorwärterhaus hat Ofenheizung, die Epidemiebaracke Gasheizung erhalten 
etzteres, um eine möglichst rasche Inbetriebnahme zu sichern. 
Gas und Wasser erhält die Anstalt von den hiefür bestehenden städtischen Hauptrohr 
netzen, desgleichen den elektrischen Strom zur Beleuchtung vom städtischen Elektrizitätswerk 
Sämtliche Anschlüsse führen durch das Verwaltungsgebäude, in dessen Keller die Messer und 
Zähler aufgestellt sind. 
Zur Aufnahme der Abwässer ist ein städtischer Hauptkanal von Südwesten nach 
Nordosten in schräger Richtung durch das Grundstück geführt; seine tiefe Lage ermöglicht 
es, allen Anschlußkanälen ein starkes Gefälle zu geben. Alles Regenwasser wird dem 
Hauptkanale unmittelbar zugeführt. Die Kanäle, welche Gebrauchswasser aus den 
Gebäuden führen, vereinigen sich hinter dem Wirtschaftsgebäude in einem Sammelschacht, von 
welchem aus sie eine Reinigungsanlage nach dem Verfahren von Müller und Nahnsen durch— 
laufen, in welcher alle unreinen Stoffe und Ansteckungskeime zurückgehalten werden. Diese 
Abwasserkläranlage ist seit Bezug der Anstalt ununterbrochen im Betriebe. Im ersten halben 
Jahre betrugen die Kosten für den Verbrauch an patentiertem Klärmittel und Kalk 420 Mark, 
das ist in einem Tage 2,30 Mark bei einer täglich zu reinigenden Abwassermenge von durch 
schnittlich 200 Kubikmetern. 
Angebaut an die Kläranlage ist ein Verbrennu ngsofen zur Vernichtung von 
gebrauchtem Verbandmaterial und sonstigen Abgängen aus den Krankenbauten. 
Die Anstalt besitzt eine eigene Fernsprechanlage mit 50 Sprechstellen, außerdem 
haben das Verwaltungsgebäude, das Operationshaus, das Direktorwohnhaus, das Wirtschafts— 
gebäude, das auf dem Übersichtsplan nach Seite 140 mit Nummer 20 bezeichnete Korridor— 
haus, das Leichenhaus und das Haus für Privatkranke Staatssprechstellen. In jedem Gebäude 
sind Zimmerklingeln und elektrische Uhren eingerichtet. 
Die Verteilung und Verwendung der einzelnen Bauten und Teilflächen ist folgende. 
Das Verwaltungsgebäude (Nummer 1 des erwähnten Planes) enthält im Erdgeschoß 
in der Mitte die Einfahrt, südlich derselben einen Warteraum, das Untersuchungs⸗ und Auf— 
nahmezimmer, d:e Verwaltungsräume und das Zimmer des Direktors mit Vorzimmer, nördlich 
die Apotheke, Wohn- und Schlafzimmer für den Oberapotheker und den Apotheker, den Bet— 
saal und ein Zimmer für die Geistlichen. Im ersten Stockwerke ist im südlichen Querbau 
die Wohnung des Verwalters, im nördlichen über dem Betsaale ein Beratungssaal mit Gar— 
derobe untergebracht. Dazwischen liegen sechs Wohnungen für Assistenzärzte, bestehend je 
aus Wohn- und Schlafzimmer, dazu ein gemeinschaftliches Badezimmer. Im Dachgeschoß über
	        
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