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hiu, Familie, Haus, und raͤten, berathen, ver⸗
sehen, besorgen).
häist, hättest; häit, hätte.
halt, ein schon hie und da in althochdeutschen,
hänfiger aber in mittelhochdeutschen Sprachdenk⸗
mälern (Nibelungen, Parzival, Wigaloisu. a.m)
vorkommendes elliptisches Adverb für halte ieh,
halte ich dafür, meine ich, (vergleiche die ebenfalls
altdeutschen in meino und wäniu oder ih wäno,
wane ich, waen, und das lateinische opinor).
In den oberdeutschen Mundarten (in Franken,
Baiern, Schwaben, Osterreich, der Schweiz) lebt
dieses alte Adverb noch in mancherlei Formen
(fränkisch halt ich) und den verschiedensten, aus
der ursprünglichen abgeschwächten Bedeutungen
(nun, nun eben, nun einmal, denn, freilich, u. s. w.),
wozu noch die schon frühe Vermischung mit einem
gleichfalls alten adverbialen Comparativ halt
(wozu das fränkische halter) kommt, welcher:
mehr, vielmehr, lieber, eher bedeutet.
ham, heim.
Händ, die, Hand; as der eirst'n Händ, zuerst.
Hannesla, Johannes, in der liebkosenden Ver⸗
kleinerungsform.
hauch, höoch; es is haucher Zeit, es ist hoch an
der Zeit, ist nicht mehr zu säumen.
Hauehbzéet, die (altd. höchzit, hôchgezit, allge—
mein, wie noch in den nordischen Sprachen und
einigen deutschen Mundarten: eine hohe, festliche
Zeit), Vermählungsfeier, Hochzeit.
Hauꝰ'r, Haar; as's Hau'r, auf's Hear, sehr genau.
haust, hast; haut, hat. 3
Hemmet, das, (noch ähnlicher dem altd. hemidi,
hemede, vom verlornen himan, hemen, bedecken,
wozu auch unser Himmel u. Leichnam, eine