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Aufsicht über die einzelnen Sprengel sollte der jeweilige Pfarrer von
amtswegen führen. Als Lokalschulkommissäre wurden einstweilen
Büchner und Wolf belassen, jedoch ohne Remuneration. Später
sollte dagegen ein hiezu befähigter Geistlicher als Lokalschulkommissär
aufgestellt werden, jedoch ohne die unmittelbare Aufsicht über die
Schulen seines eigenen Sprengels. Zu Mitgliedern der Lokalschul-
kommission wurden auch der katholische und der reformierte Geistliche
bestimmt. Das Referat in Schul- und Studiensachen bei dem Kgl.
Kommissariat der Stadt Nürnberg wurde endlich dem Rektor des
Gymnasiums, dem nachmaligen berühmten Philosophen Hegel,
übertragen.
Diese Ministerialentschliefsung stellte nun freilich an die Stadt
ungleich höhere Anforderungen als der Organisationsentwurf der
Schulkommission. Schon die Aufstellung der Inspektoren stiefs auf
Schwierigkeiten, da die Pfarrer sich weigerten, die Inspektion aller
Schulen in ihrem Sprengel allein zu übernehmen. So wurden denn
zur Inspektion innerhalb der einzelnen Sprengel auch die Diakonen und
Kondiakonen herangezogen, und am 16. März 1814 wurden die 14
geistlichen Inspektoren im oberen Saale des Rathauses im Beisein der
Schulkommissäre wie der sämtlichen Lehrer, Verweser und Schul-
halter von dem Polizeikommissär Nopitsch in Vertretung des Polizei.
direktors Wurm feierlich eingeführt.
Während sich die Neueinrichtung der Volksschulen bei der
Schwierigkeit, die erforderlichen Räumlichkeiten auszumitteln, länger
hinauszog, trat noch im Jahre 1814 (Oktober) eine zur Hebung des
Schulwesens bestimmte Anstalt, ein_Schullehrerseminar, ins Leben. Es
wurde unter die Aufsicht Hegels gestellt. Schon geraume Zeit vorher
war Büchner zum Direktor, Dr. Wolf zum Inspektor ernannt wor-
den. Nach zehnjährigem Bestande wurde diese Anstalt nach Altdorf
verlegt (1824), und Dr. Wolf sollte dort die Direktion übernehmen.
Allein er starb schon am 12. Februar 1824 noch vor Eröffnung des
Altdorfer Seminars.
{In seiner Eigenschaft als Schulkommissär in Nürnberg hatte er
üibrigens doch noch über die Vollendung eines Teiles der Schul-
organisation an die Regierung von Mittelfranken berichten können.
Für die Armenschulen war die Organisation offenbar am dringlichsten
und bei dem Vorhandensein mehrerer Schulgebäude auch leichter
durchzuführen. Am 23. Februar 1818 berichtete Dr. Wolf, dafs die
Neugestaltung der Armenschulen vollendet sei. In jedem der 5 Sprengel
befand sich eine solche mit 3 Lehrern: im Sebalder die Präbes’sche
Knabenschule, im Ägidier die Röfsler’sche Knabenschule, im Spitaler
die Wirth’sche Mädchenschule, im Lorenzer die Haller’sche Knaben-
schule, im Jakober die Lödel’sche Mädchenschule. Die Durchführung
des zweiten und schwierigeren Teiles der Reorganisation war nicht
mehr der Kgl. Polizeidirektion und der bisherigen Schulkommission
beschieden, sondern dem Stadtmagistrat, der am 23. November 1818
die städtische Verwaltung übernahm, und der neuen Lokalschulkom-
mission, deren Vorstand Dr. Lorsch, der erste Bürgermeister, wurde,
Die letztere bestand aus 4 geistlichen (Dr. Veillodter, Dr. Seidel,
Kugel, Michahelles) und 4 weltlichen Mitgliedern (Schmidt, Magi-