Objekt: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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Erdflöhe ein, die die Blütenstiele abfressen und hier gefährlicher als bei 
Kohlrabi auftreten. Auch Mehltau tritt nicht gar selten Ende Juni zur 
Zeit der Ausbildung der Schoten schädigend auf; die Samen bleiben hiebei 
klein oder verkommen, und der Ertrag kann sich um die Hälfte reduzieren. 
In Höfles bei Fürth nimmt man an, daß innerhalb 10 Jahren 
bei 10040 Mittelpreis 
per Ztr. im Werte von 
1 Mißernte à — Ztr. pro ha — — Ztr. — M 
4mittlere Ernten à 11 8tr. pro ha — 44, 4400, 
5 gute Ernten à 14 Ztr. pro ha — 70 ,„ 7000, 
Summa 114 Ztr. 11400 
eintreten. Für das Jahr und Hektar ergeben sich sonach im Mittel 
11,4 8tr. im Anschlage von 1140 “0, eine Menge, bezw. Summe, welche 
die rauhere Sorte der englischen Kohlrabi ergibt. Gewöhnlich sind die 
letzteren um eine Kleinigkeit ergiebiger als der Nürnberger Wirsing. 
Der Same dieser Gemüsepflanze kostet im Durchschnitt der letzten 80 Jahre 
per Ztr. 100 M und bewegt sich im übrigen zwischen 50 und 800 4. 
In Jahrgängen mit schlechten Preisen belieben einzelne Okonomen den 
Wirsingsamen ein oder mehrere Jahre bis zum Eintritt höherer Notierungen 
aufzuheben. Da fraglicher Same bis zu 5 Jahre seine Keimkraft behält, 
so ist wenigstens nicht zu befürchten, daß durch das Lagern auf kürzere 
Zeit eine Waare mit ungenügender Keimfähiagkeit in den Handel kommt. 
4. Der Zwiebelsamenbau. 
In den schon wiederholt angeführten 25 Gemeinden wurden im 
Jahre 1894 meistens in den Spargel- und Eibischanlagen etwa 15678 Ztr. 
Speisezwiebeln gebaut. Leider herrschte damals, veranlaßt durch den regen— 
reichen Sommer und Herbst und noch dazu gefördert durch die allerseits 
in fraglichen Kulturen gegebene — an sich notwendige — Mistdüngung, 
heftig die Zwiebelfäule und vernichtete im Laufe des Herbstes und Winters 
Tausende von Zentnern. Man kann annehmen, daß an gedachten Orten 
in ca. 100 ha Spargel- und 50 ha Eibischfeld jährlich Zwiebeln neben 
anderen bereits bezeichneten Pflanzen zur Nebennutzung eingebaut werden. 
Hiezu ist ein sehr ansehnliches Quantum an Steckzwiebeln erforderlich, die 
für gewöhnlich über Bedarf durch Aussaat selbst produzierten Zwiebelsamens 
gewonnen werden. Bei der Erzeugung letztgenannten Samens kommt 
fast ausschließlich diejenige der Nürnberger blaßroten, plattrunden Zwiebel 
in Betracht. Ein Grund, von dieser bewährten Sorte abzugehen, liegt 
in keinem Falle vor, und deswegen kann es sich nur darum handeln, 
möglichst vollkommene Zwiebel und desgleichen Samen gerade von dieser 
Sorte zu produzieren. Die Gesamtproduktion an Zwiebelsamen im
	        
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