Objekt: Sammelhandschrift – Nürnberg, STN, Solg. Ms. 15. 2°

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Jedoch ist hier so lang nicht der wesentliche Be- 
standteil der Conjunction, der den Sinn des Satzes be- 
stimmt, sondern biss; es würde dem Sinne der Stelle 
nichts schaden, wenn so lang einfach dem Hauptsatze 
einverleibt würde. 
Auffallend ist 
IX. 245. die schön Frawen haben in auch gern, 
offen sthent ihm alle Dafern, 
so lang er auss zu geben hab 
denn wirdt er scampada schabab, 
der Conjunktivus hab; dieser ist wohl daher zu er- 
klären, dass der Nebensatz im Sinne einer oratio ob- 
liqua abhängig von dem Gedanken des Hauptsatzes 
aufgefasst werden kann: „sie sagen, alle Tabernen 
stünden ihm offen, so lange er nur auszugeben habe“, 
Noch zu erwähnen ist der Gebrauch von als lang 
für so lang: 
XVII 94. und bleib zu Hof, als lang du wilt. 
B) die weil (ahd. fhia huila, mhd. die wile). 
ein Akkusativ, der ein Erstrecken durch einen Zeit- 
raum d. h. eine Zeitdauer bezeichnet; zur Conjunction 
entwickelt stellt es „den kräftigsten und breitesten Aus- 
druck der Gleichzeitigkeit‘“*) dar. Als unterordnende 
Conjunetion bezeichnet es die Uebereinstimmung der 
Zeitdauer des Haupt- und Nebensatzes, und zwar lässt 
sich auch bei Hans Sachs eine doppelte Bedeutung, 
wie sie schon Frey (a. a. O., S. 30) für Sachenwirt nach- 
weist, feststellen. Denn: 
a) entweder dauern beide Handlungen gleichlange 
d.h. die weil deckt sich mit solange als: 
IV. 66. die weil er noch hat Sterck und Kraflft, 
er im ein guten Vorrat schafft, 
*) Frey, a. a. O., S, 29,
	        
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