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gewesen sein soll. Die Burg war früher von einem Walde, Aichig
genannt, umgeben. Nahebei soll der sog. Galgenberg gelegen sein, auf
welchem sich ein Bochgericht befand, da dem Burobesitzer auch der
Blutbann gehörte.
Im Oktober 1279 schenkten Eberhard von Hardingsberg und seine
Gemaͤhlin Juta ihre sämtlichen Güter dem St. Klarakloster in Nürnberg,
wobei sich namentlich der Grund und Boden des Schlosses auf dem Berge
befand, welches gewöhnlich „Bärge“ (Altenberg) genannt wird, mit allen
dazugehörigen Besitzungen. Das Schloßgebäude selbst sollte nach der
Bestimmung der Schenker wahrscheinlich aus Rücksicht gegen ihre
Herwandten nicht in der Schenkung inbegriffen sein. Später jedoch gaben
sie auch dieses her; es wurde zum Umdau des St. Klaraklosters verwendet,
„zu dem Gepen und Wohnung unseres closters“, wie es in der alten
Ulosterurkunde heißt. Eberhard trat sodann als Laienbruder ins Barfüßer—
kloster ein, welches er früher schon mit reichen Schenkungen bedacht hatte;
seine Gattin Juttasund seine 3 Tächter gingen in das Klarakloster, „welche
tugendlich daselbst gelebt haben, auch da gestorben und begraben sind“. —
Mit dem Eingehen der Burg ums Jahr 1280 verliert Altenbers an
Interesse, das in der Folge vielfach mit der
Alten Veste
verwechselt wurde. Letztere, am äußersten Ende eines niederen Bergsrückens
liegend, gleichweit entfernt vom Biber- und Rednitzflusse, in weitem Kreise
eine fruchtbare Ebene beherrschend, hunderte von größeren und kleineren
Ortschaften überschauend, gegenüber der ehrwürdigen Stadt Nürnberg und
dem modernen Fürth, hieß bis ins XVI. Jahrhundert schlechtweg „der
Berg“, im Gegensatze zu dem früher bestandenen sosenannten „alten Berge“.
Späler zur Zeit des 30jährigen Krieges, wurde die damalige Ruine der
Burgstall genannt, in neuerer Heit die „alte Veste“.
Sie wurde wahrscheinlich erst in der ersten Hälfte des XIII. Jahr⸗
hunderts erbaut, da für ein früheres Bestehen derselben geschichtliche Nach⸗
weisungen fehlen. Als die Berg'sche Familie auf dem Stammschlosse zum
Ultenberge — daß es das Stammschloß der Berge war, darüber sind
alle Schriftsteller einig und dafür spricht auch der Name — nicht mehr
hinreichenden Raum sand, erbaute sie auf der benachbarten, die Gegend
weithin beherrschenden Höhe eine zweite Burg, wohl für die jüngere Linie.
Der Güterkomplex war anfangs ein gemeinschaftlicher. Später erfolgte
eine Teilung zwischen den Bewohnern der beiden Burgen, wobei nach
der noch heutzutage im Munde der Umgegend fortbestehenden Traͤdition,
die Brüder in Streit gerieten und einer den andern ermordete. Wohl
mag der Thäter dem Hardenberg'schen Stamme angelyört haben, da derselbe
so über die Maßen fromm wurde und mit allen seinen Familiengliedern
vom weltlichen Leben sich abwandte.
Die Burg der Berge war für die damalisen Seiten ziemlich
geräumig. Die Umfangsmauer, nach innen mit einem Wehrgange, an
deg viet Ecken mit viereckigen Thürmen versehen, bildete ein Quadrat.
An' jeder der vier Fronten befand sich ein schinaler, von einer Brustwehr