938
Stöhr
Als Briefe
Derliefert
"Taktische
ichtiee
Schedal
nf mittel.
‚TB
ANderseits
KON
7 etwaige
160 kam
endlich
‚abularien
charak-
8. Und
Tode des
‘bh für die
achtziger
rebungel
‚ 6ID, 0
yentliche
Jar Stadt
waltungs-
nan 16
ohmen.)
+ anf den
mitgeteilt
tenschulen
anstalt 2
modernen Kulturzug, in dessen Verlauf die Neuerungs-
bestrebungen ins Werk gesetzt werden: er ist offenbar von
der juristischen ‘Reformation’ übernommen, bei der man,
wie wir oben: sahen, vor wenigen Jahren zuerst dieses
moderne Schlagwort offiziell verwendet hatte. Nicht alles,
was die erste der beiden erhaltenen Vorschriften, sicherlich
der Entwurf der Schulkommission, bestimmt, kann uns
hier interessieren: ausführliche Vorschriften über Schulzucht,
über Besoldung der Lehrer, über ihr Verhältnis unter ein-
ander gehen uns hier nichts an. Wohl aber ist das, was
über den Gangtdes Unterrichts, wie er fortan an den vier
höheren Schulen Nürnbergs sich vollziehen soll, von grösster
symptomatischer Bedeutung: es zeigt, dass die massgebenden
Personen zwar in der Hauptsache noch für das Alte sind,
dass sie sich aber doch schon bequemen müssen, der
modernen Minoritäg, eine kleine Konzession zu machen.
Lehrwege und Lehrmittel für den Lateinunterricht sollen
auch künftighin im ganzen die mittelalterlichen sein, doch
soll in der zweiten Nachmittagsstunde der obersten Klasse
eine Lektion, “die nicht allein nützlich, funder auch Luftig
nd lieblich fei’, abgehalten werden: neben Aesop und
Avian soll auch Terenz gelesen werden können.!) End-
lich soll dem reinen Humanismus sogar eine besondere
Stelle im Lehrplan eingeräumt werden, freilich nur im
fakultativen Unterricht: für die vorgerücktesten Schüler
soll im Winter morgens, im Sommer nach der Vesper ‘ein
befonderer Actus in arte humanitatis oder in leichten Eni/teln
als Enee Sylvir dergleichen oder funft ichzit anders je zu
zeiten /o [ich das leiden mag gehalten werden.” Freilich ist
die Kommission über dies Zugeständnis durchaus nicht
einig; im Entwurf ist vielmehr am Rande bei der zuletzt
angeführten Vorschrift bemerkt: ‘“Dominus S. Laurencii putat
1) Heerwagen a. a, O0. S. 10.