Objekt: Letzte Grüße eines alten Nürnbergers

34. 
Hans Sachs. 
Stabiuß. Mit Eurem Urteil i{ft’3 jhwacdh Dbeftellt, 
Qaßt Ihr von Laffen Euch bethören. 
Albrecht Dürer. Auch mich befticht’2, und mag’3 Euch empören ! 
Das Buch if{t jedem DeutiHen lieb, 
Dieweil e3 der Kaifer jelbit doch jchrieb. 
Stabiuß. Das ift nicht wahr! Ift dreift erlogen! 
Albrecht Dürer. Nun, ih vernahm’3 auz Seinem Mund’, 
Ml3 RatzZ Er Hier mit mir gepflogen 
Der Bilder wegen mandHe Stund'! . 
Stabiuß. So Heiß’ ih den Pfinzing einen Dieb, 
Weil er ih zu die Ehre fAHYrieb. 
Willibald Pirkheimer. Der aber für fichH den Weizen geftohlen ; 
Den Häderling läßt er Andere holen: 
(Heiterkeit.) 
Etabinß zu Albrect Dürer). Berzeiht, wenn ich zu ftreng gerichtet! 
IWußt’ nicht, daß der Kaifer gleichjall®s dichtet. 
Peter Bijcher. Legt lieber ab den Hung rigen Neid 
Und macht Euch nicht hHäßlicher, al8s Ihr feid! 
(Stabius tritt zur Seite.) 
Fürwahr, die Brüder von der Dichterfippe 
NBertragen fih wie Mähren an der Krippe! 
Da gönnen wir, pflihtig dem Künftlertum, 
Einander IHon mehr Erfolg und Ruhm. 
Wir hHaffen das jhndde Berwerjen und Fälihen 
Und lafjen den giftigen Neid den Wäljchen. 
Mbrecht Dürer. DochH Dir gebührt noch befonderer Preis! 
AZ Du daz Sebaldusgrab gejtaltet 
Und Adanı Kraft fein Sakramentzgehäus 
Zugleich im Lorenzer Dom entfaltet, 
Da gefhah ein Streiten hin und her, 
Welch’ Meijlterwerk das größere wär’. 
Du aber Kießeft den Zweifel nicht gelten 
Und räumtelt dem Freund den Borzug ein, 
Was der fihH verbat mit lautem Schelten: 
3 wollte feiner der Sieger Jein. 
(Die Ratsherren Chriftobh Soheurlund Georg ZudGer treten bon der Stadt her 
auf, Stabius nähert fich ihnen unter tiefer Berbeugung. Der Zanz beginnt wieder 
unter der Linde.) 
Keter Vijcher. Da Kommen, die einftmals Hier auch gefprungen, 
Die Alten aejlellen fichH aern den IJunaen.
	        
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