Kaspar den Abschied schwer genommen. Er hat später
noch oft nach seinem Wärter und nach dem Gefängnis ge-
jammert; der Wärter hat das Versprechen gebraucht, er
besuche ihn bald, sonst hätte er ihn überhaupt nicht allein
nach Nürnberg hineinschicken können.
„Wen Sie ihn nicht Kalten, so müssen Sie im ab-
schlagen oder im Raufang aufhenggen.‘‘
Darin hat man eine teuflische Bosheit gesucht. Ich halte
es für den derben Witz eines wenig gebildeten Menschen.
(Vgl. auch Anmerkung auf Seite 13.)
Nun der Begleitzettel, der angeblich von der Mutter
des Findlings aus dem Jahre 1812 stammen soll, als sie
dem Wärter den neugeborenen Kaspar vor die Tür legte.
Dieser Brief ist im Gegensatz zu dem ersten, der keine
Spur von Verstellung der Schrift zeigt, eine ganz unver-
schämte Täuschung. Einmal ist er auf demselben Papier
geschrieben wie der Hauptbrief, mit derselben Tinte, nur
lateinisch statt deutsch. Die Verfasserin wünscht, daß ihr
Sohn zu den Chevaulegers nach Nürnberg komme. Das
Unglück will, daß die Chevaulegers 1812 nicht in Nürnberg,
sondern in Bamberg gelegen haben. Daraus geht schlüssig
hervor, daß es sich um ein nachträgliches Fabrikat handelt.
Mein Freund, der bekannte Schriftexperte Brunner in
Zürich, hat zunächst über die Urheberschaft des Zettels
geschwankt, dann aber in einer Untersuchung, die un-
gefähr 30 Folioseiten umfaßt und mit der ich Sie heute
verschonen will, festgestellt, daß Brief und Beizettel von
derselben Hand herrühren. Die kleinen Zeichen, auf die
kein Mensch achtet und die nicht verstellt werden können,
liefern den scharfen Beweis dafür. Der Verfasser des großen
Briefs hat also diese Fälschung begangen.
Ich zeige Ihnen ferner ein Schreiben Hausers selbst;
der Brief hat: eine kleine Geschichte. Der Text ist
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