Objekt: Eine Adoptivtochter Napoleon I.

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Kriegsbeute aus Deutschland mitgebrachten Bräutigam ver— 
liebt hatte, so war sie auch völlig außer Stande, das 
nöthige Wohlwollen aufzubringen, um die verlegene Zurück 
haltung, die beklommene Schweigsamkeit eines natürlichen 
und offenen, aber ungeschickten jungen Mannes zu deuten. 
Es steht ja über allem Zweifel fest, daß Prinz Karl in 
Bezug auf Salongalanterie mit den großen Herzensräubern, 
wie sie der Generalstab des Marschall Berthier in einem 
Canouville, einem Flahault, einem Saint Croix, einem 
Brack u. A. aufzuweisen hatte, nicht concurriren konnte. 
Stephanie wußte Nichts davon, daß sie unbedingt ver— 
pflichtet wäre, wenn sie den Prinzen von Baden als Bräutigam 
annähme, auch auf diesen allein ihre Zuvorkommenheiten 
und ihre Liebenswürdigkeiten zu beschränken. Sie verhielt sich 
dem Bräutigam gegenüber, wie schon mitgetheilt ist, stets 
abwehrend und verdrießlich; als sie bemerkte, wie bescheiden, 
wie unterwürfig er war, verlangte sie auch sogleich danach, 
die Ausdehnung ihrer Macht über ihn festzustellen, das 
heißt, den in Liebe entbrannten Prinzen zu quälen. Es 
gewann immer mehr den Anschein, als sage sie zu ihm: 
„Sie sind ja allerdings mein Bräutigam, Prinz! Be— 
denken Sie aber gefälligst, daß ich, als ich Sie als Bräutigam 
annahm, Sie nie gesehen hatte, daß ich Sie gar nicht 
kannte, von Ihnen Nichts wußte: daß ich gar nicht befragt 
bin! Seien Sie also mit Ihrem Titel als Bräutigam zu— 
frieden, wie ich mich bei dem Titel als Prinzessin zufrieden 
gebe. Im Übrigen aber — lassen Sie mich in Ruhe.“ 
Madame de Rémusat hat dem Prinzen Karl den 
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