Objekt: Joachim, von Fiore - Nürnberg, STN, Cent. II, 51

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Einen Privatzufluchtsort scheint jedes Mitglied der Familie noch im 
obersten Stockwerke gehabt zu haben, woselbst sonst aber auch noch Vorräte 
aufgespeichert gewesen zu sein scheinen. 
Obsleich wir bereits oben Einiges berührten, glaubten wir doch 
noch zu diesem flüchtigen Rückblick berechtigt zu sein, um nunmehr nach 
einem Kupferstiche von J. Kraus die Umwandlung und den Forftschritt 
darzulegen, den das Beduͤrfnis der Zeit und der Geschmack der Menschen 
in baulicher Beziehung gemacht hatten. 
Was uns auf den ersten Blick auf das Schloß Gleißhammer in der 
Zeit nach dem II. markgräflichen Kriege auffällt, ist die Entfernung des 
festungsähnlichen Uussehens, das noch die frühere, uns ebenfalls in einer 
LAlbbildung erhaltene Ansicht bot, die freiere Unlage des Ganzen und die 
ungezwungenere Verbindung desselben mit der offenen Natur. Das Haupt— 
zebäude liegt frei auf einer Insel, die Umfassungsmauern mit den 
niedrigen Thürmchen sind verschwunden. Nur der Graben, der indes 
mehr das Aussehen eines offenen Landsees erhalten hat, und die Zug⸗ 
brücke mit einer Urt Bollwerk an der Mündung sind geblieben. Auch 
das eigentliche Schloß hat sich in demselben Sinne verändert. Wäahrend 
das frühere auffallend wenige und kleine Fenster hatte, die bei ihrer 
Anlage vielleicht noch gar nicht für Glas bestimmt waren, bemerken wir 
hier stattliche Reihen viel größerer Oeffnungen für das Cicht. Die Stock— 
werke sind deutlich geschieden und das Erdgeschoß hat sich zu drei hohen 
Einfahrtspforten geöffnet. Doch müssen wir, was dessen innere Ein⸗ 
richtung betrifft, die gewölbartige Halle auch hier noch annehmen. 
Ueberhaupt hat sich das Gebäude in seiner allgemeinen Anlage nicht 
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seiner äußeren Ausschmückung, namentlich an der Einfaͤhrt. Augen— 
scheinlich hat man das frühere Gebäude beim Umbau nachgeahmt. Nur 
ist das Ganze reicher ausgestattet und sieht mehr einem Cuxusbau ähnlich, 
wozu der Springhrunnen vor dem Hause nicht wenig beiträgt. Daß 
größerer Reichtum etwa das glänzendere Ansehen dieser oder anderer 
Besitzungen aus jener Heit bewirkt habe, dürfen wir nicht annehmen; 
denn im 15. und 16. Jahrhundert war Nürnberg mit unter den reichsten 
Städten Deutschlands; nach der Schreckenszeit des 30 jährigen Krieges 
aͤber, die besonders diese Stadt getroffen hat, sehr herabgekommen. Wir haben 
vielmehr darin auch nur einen Charakterunterschied der verschiedenen Zeiten 
zu erkennen. Ehedem diente das Haus nur als Aufbewahrungsort und 
Schutz der Besitztuͤmer, solide Verwaltung und stiller Genuß genügten dem 
Inhaber. Spaͤter mußte das Bewußtsein, das der Besitzer aus seinem 
Stande und Vermögen zog, auch in seiner ganzen äußeren Erscheinung, 
wozu wir die Wohnung mitrechnen können, sich ausdrücken. Er wollte 
sich so repräsentirt sehen. Nicht weniger verlangten die gestiegenen Bedürf— 
nisse überhaupt eine bequemere Einrichtung im Innern der Wohnungen, 
wodurch dann die äußere Ausstattung natürlich auch bedingt wurde. Bis 
zu unserer Zeit ist der Gleißhammer in seinen Einzelheiten wiederum 
—— hat er im Allgemeinen 
sein altertümliches Uussehen bewabhrt.
	        
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