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embfigen und muglidjen eis zu befurdern) in bedenken ge:
zogen, wie folih der Handwerker teglichem nachlaufen und
vielfeltigem clagen möcht für Fommen, iven befchwerden ab-
geholfen und inen in ivem begeren der hHerfonımenden ge-
fellen halben Lüftung gefüheen. und darumben fo haben ire
erberfeiten (jedoch mit freier, offer, vorbehaltner hand, den
reich befchlüffen der abgeftelten gejellen fchenkfen halben in
alweg unvergrieflich) nadhvolgende ordnung geben, wie c3
jurterhin auf allen gejchenften gewanderten hHantwerken in
diefer ftat der hiehero kommenden gefellen halben gehalten
werden fölle.
and furs erfte fo mugen die hiehero Fonumenden ge-
wanderten Hantwerks gefellen auf jedem Handwerk ein hexberg
und gewifen einzug haben. und wann eins jeden Handwerks
auf föliche herberg Kumbt, mag er nach den zujeohichnatjtern
jchiden ime umb einen maifter und arbeit fh)auen Iafjen. doch
Toll ainiche fHenk oder zech derowegen nit gebraucht werden.
zum andern. fo mögen fie bei folihem irem wirth ein
verordente ftuben Haben. dar innen föll inen denen gefellen
diß Handwerks frei zu gelaffen fein alle monat vom neuen
jar diß vier und fibenzigften an zu rechnen ein zZUjamen
funft zu haben und umbfrag zu halten. doch toll jöliche zu-
famen funft in bei fein der gefdhwornen oder zum wenigften
eine8 derjelben fampt den zufichit mailtern deftelben hand-
werf3 gefcheen.
zum Dritten. fölle zum forderften alles got$ leftern bei
inen eingeftellt und verpoten fein und fich ein jeder bei vermeidung
eins erbern raths ernfter ftrof deffen genzlidhen enthalten.
zum vierten. daZ fe auch zuehtig, befchatdenlich und
Freuntlich bei einander einkfonıen und fölicher geftalt auch wider
von ein ander fhaiden und KFeiner kein alten neid gegen dem
andern außüben oder anden fol. weldheS man inen in iver
zufammenfunft alfo ingemain anzeigen.