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lieber Meister; ich habe mit Euch etwas zu besprechen, was
nicht so schnell abgethan ist.
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Hans Sachs
(nimmt auch einen Schemel und setzt sich bescheiden.)
Osiander.
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Seht, Meister, Ihr seid in Eurem großen Liede von der
Wittenbergischen Nachtigall, womit Ihr geradezu ins Schwarze
getroffen habt, nicht nur in Nürnberg, sondern weit hinaus
über unsre Grenzen ein rechter Dichter für das Volk geworden.
Und eben deshalb wäre es schade, wenn Ihr Eure schöne Be—
gabung für die große Sache nicht auch ferner noch nutzbar
machen wolltet.
Hans Sachs.
(schüttelt den Kopf.) Nein, nein, Herr Osiander. —
Osiander.“
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Hört mich nur weiter. EEr schlägt die kleine Mappe auf, die
er bisher in der Hand hielt.) Ich will Euch hier etwas sehr Merk—
würdiges zeigen, und da werdet Ihr vielleicht andern Sinnes
werden. (Er legt ihm die aufgeschlagene Mappe vor.) Seht ein—
mal hinein.
Hans Sachs
(betrachtet mehrere einzelne Blätter. Hm, — das sind Bilder. —
Osiander.
Ja, aber was für Bilder! Ihr wißt, wie lange schon
das Papstthum die Welt beherrscht hat. Ihr könnt aber auch
wohl denken, daß auch früher schon Zeiten gewesen sind, in
denen die redlichen Herzen dagegen sich empört haben. Seht,
diese Bilder hier können's Euch zeigen. Ich habe sie in unserm
Karthäuser Kloster gefunden, und es mögen bald dreihundert
Jahre sein, daß sie gemacht wurden. Könnt Ihr Euch wol
denken, was diese wunderlichen Bilder für eine Bedeutung haben?
Hans Sachs
(sieht sich einige der Bilder in der Mappe neugierig und zum Theil
kopfschüttelnd an. Als er eines der Bilder, auf das ihn Osiander auf⸗
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Fuch,