Metadaten: Sammelhandschrift, hauptsächlich Predigten – Nürnberg, STN, Cent. IV, 41

12 
Hans Sachs: Drei Fastnachtspiele. 
Und stürbest du vor mir, merke eben, 
So möcht' ich nicht mehr ohne dich leben, 
Wollt' auch keinen andern Mann mehr haben, 
Wollt' ehrlich lassen dich begraben 
In meinem rosenroten Rock 
Als meinen lieben Holderstock, 
Daß mir müßte jedermann gestehen, 
Er hätt' keine größere Liebe gesehen; 
Dafür geb' ich dir auch meine Treue zum Pfand! 
Der Mann: 
Wenn deine Liebe hat Bestand, 
Wie du mir hier anzeigst allein, 
So ist sie groͤßer denn die mein'; 
Jetzt thu' ich deiner Liebe mich freuen. 
Das Weib: 
Ja, lieber Mann, bei meinen Treuen, 
Also ist meine Liebe. Glaube du mir! 
Hab's doch nie offenbaret dir, 
Du möchtest sonst drauf verlassen dich. 
Nun bleib' du daheim, so will ich 
Hingehn und an der Pegnitz resch! 
Bald waschen und spülen meine Wäsch'. 
Der Mann: 
Geh hin und wasch', so will ich bleiben 
Meine Zeit vor dem Ofen vertreiben, 
Apfel und Birnen umkehren indessen; 
Und welche piffen?, die will ich essen. 
(Das Weib geht ab 
Der Mann redet mit sich selbst: 
Es rühmt sich großer Lieb' mein Weib, 
Von der ich doch an meinem Leib 
Mein Lebtag nie viel hab' empfunden. 
Ich glaub', ihre Liebe werd' sie zur Stunden 
Erst nach meinem Tode lassen sehen; 
——— 
2 Puffen, platzen, aufspringen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.