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4 Kompagnien des Platz'schen Regiments nebst Regimentsstab einquartirt;
16. Januar 2 Grenadier- und 2 Muskeéflerkompagnien des Generalfeld—
wachtmeisters Graf Collored; 26. Januar Regimentsstab des bayreuthischen
Infanterieregiments; 29. bis 30. Januar 1 Kompagnie des sachen⸗
gothaischen Infanterieregiments; 25. Februar. Oberlieutenant von Quinet;
7. bis 10. März ein Ingenieurkorzs; 16. bis 21. März. Die Bagage des
Herzogs Karl von Lothringen unter Bedeckung einer Husarenkompagnie.
Die Kosten, welche Fürth erwuchsen, beliefen sich auf 22359 fl. — Vom
25. Dezember bis 18. Januar 1858 quartierte sich gewaltsam Graf Orber
mit 9 Kompagnien salzburgisch-passauisch-hildburghausischer Truppen ein.
27. Februar. 800 niederläadische Rekruten durchmarschiert.
1758. Vom 28. März bis 1. Juni das Lazareth der bayreuthischen
Truppen hier; von Buschschwabach kamen am 16. April 19 mit Munition
und Zelten beladene, mit je 4 Pferden bespannte Wägen nebst 1 Wagen—
meister, 25 Ober- und Unterknechten, 50 Infanteristen der schwäbischen
Truppen. Sie blieben 3 Tage. Vom 5. bis 15. April Reichsartillerie.
Kriegskosten für Fürth 1758 7545 fl. — Vom 9. Dezember bis 5. März
1759 lag die Reichsartillerie unter Major Grumbach im Winterquartier und
pom 13. Dezember bis 4. Mai eine Artilleriekompagnie.
1759. Die Durchzüge in diesem Jahre kosteten der Gemeinde 18437 fl.
— Am 14. Mai wurden 12 hessische Geiseln durch Fürth auf Wägen
transportiert. — 17. Mai. Durchzüge der Reichsarmee von Höchstadt
her. — Am 2. Juni erhängte sich der Kaufmann Sebastian Zimmermann
sund wurde bei der Martinskapelle begraben.
1760. Vom 24. Dezember 1759 bis 4. Mai 1760 lag die Reichs—
reserveartillerie mit Stab in Fürth. — Am 29. Januar starb Oberlieute—
nant Friedrich von Mayenfeld aus Frankfurt und wurde bei der Michaelis—
kirche, rechts vom neuen Treppenaufgang, begraben, wie dies das noch er⸗
haltene Epitaphium beweist. — 15. Januar. Wagenknecht Kaspar Bauer
von Würzburg der hier im Walde liegenden Reichsreserveartillerie brach
in die beiden Handwerksläden eines Schneiders und eines Strumpf—
wirkers, im Emmerling'schen Brandenburgerhaus ein. Da er schon
vorher manchen Diebstahl begangen hatte, so sollte er oberhalb des Bettel⸗
hüttleins gehängt werden. Von der Gemeinde wurde er aber freigebeten.
— Am 4. Juni war eine Hochzeit in Poppenreuth, bei welcher sowohl die
Fürther, als auch die Nürnberger Musikanten spielen wollten. Es kam
zu Streit. Die 2. anwesenden Kommandos von Nürnberg und Fürth
mischten sich drein. Bei der hierauffolgenden Schlägerei wurden einige
nürnbergische Einspänniges an der Hand und am Kopf verwundet. Die
Fürther behielten die Oberhand und nahmen den Wachtmeister der Ein—
spännigen gefangen. Kaum waren sie aus Poppenreuth heraus gekommen,
als Nürnberger Soldaten herbeimarschierten und die Herausgabe des
Gefangenen verlangten. Es kam zu Thätlichkeiten. Ein Nürnberger
schoß den ansbachischen Soldaten Lechner in die Brust. Der ansbachische
Dauphine erschoß den »Einspänner Spahn. Die 2 Arrestanten und der
nürnbergische Wachtmeister wurden ins Geleitshaus, später nach Kadolzburg und
darnach in das Zuchthaus Schwabach gebracht. — Kriegskosten 15794 fl.
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