Zur Bereitung des in der ganzen Anstalt für die Koch- und die Waschküche,
für die Bäder und Waschbecken und für die Krankendouchen erforderlichen
warmen Wassers wurde im Untergeschosse im Raum (10) ein schmiedeeiserner,
dicht verschlossener Kessel von ı,2 cbm Fassung aufgestellt, welcher an die
Quellwasserleitung angeschlossen ist und unter deren Druck steht. Im Innern
des Kessels liegen spiralförmige Rohre aus Kupferblech, die mit den Nieder-
druckdampfkesseln der Heizanlage in Verbindung stehen und den Kesselinhalt
bis auf 600 Cels. erwärmen.
Durch einen mit der Dampfzuleitung in Verbindung stehenden Angrik’-
schen Regulator wird der Dampfzutritt zu der Rohrspirale dann selbsthätig
abgeschlossen, wenn das Wasser im Kessel auf ungefähr 60° C erwärmt ist,
Wird nun aus den im Gebäude verteilten Warmwasserhahnen dem Kessel
warmes Wasser entnommen, so drückt aus dem syphonförmig gebogenen
Zuflussrohr der Quellwasserleitung kaltes Wasser nach, der Angrik - Regulator
öffnet sich wieder von selbst und der in die Rohrspirale einströmende Dampf
bringt die gesunkene Temperatur des Kesselinhalts wiederum auf 600 C,
Sollte der Angrik-Regulator versagen, so zeigt ein elektrisches Läutewerk
dem Kesselwärter diese Betriebsstörung selbstthätig an. Der Kessel ist mit
einem Mannloch zum Reinigen, einem Sicherheits- und einem Entleerungs-
ventil ausgerüstet,
Die ganze Einrichtung wurde von der Heizungsfirma Meyer & Junge in
Nürnberg geliefert und hat sich gut bewährt.
Ein Teil des für den Anstaltsbetrieb erforderlichen Natureises wird im
Winter im Hofe derart gewonnen, dass man ein Holzgerüst mit Leitungs-
wasser überrieselt. die Eiszapfen abschlägt und einsammelt,
9) Die Entwässerung.
Bei der baupolizeilichen Genehmigung der Anstalt durch die Distriktspolizei-
behörde (das Kgl. Bezirksamt Hersbruck) wurde hinsichtlich der Entwässerung
die Auflage gemacht, alle Abwässer unterirdisch abzuführen. Zu diesem
Zwecke wurde ein Zementrohrkanal von 20 cm lichter Weite hergestellt,
welcher in einer Tiefe von etwa 1,8 bis 4 m unter der Oberfläche des Berg-
abhanges zum Teil seitwärts, zum Teil in der Zufuhrstrasse zur Anstalt selbst
vom Hof bis zum Kruppach-Bache führt.
Dieser Kanal hat eine Länge von 950 m und das beträchtliche Gefälle
von 70m. Er ist in Abständen von etwa 60 bis 70 m mit Revisionsschächten
versehen, welche durch eiserne Deckel geschlossen sind.
Die Dachabfallrohre aller Gebäude, dann die unterirdische Entwässerungs-
anlage des Hofes sind an diesen Kanal mittelst Zementrohren ohne weiteres
angeschlossen.
Die Ausgüsse der Küchen, die Abläufe der Bade- und Waschzimmer,
der Koch-. Spül- und Waschküche und der sämtlichen Aborte des Haupt-