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Mo fih Gemüt und Mund mit fcheinbaren Beginnen
Und falfchen Tücden hüllt /
Wo dieß die Zunge fagt / hergegen in den Sinnen
Ein anders ift gewillt.
MAlicida:
Aier hat der Ehrgeiß nie geftellt / mit feinen Leben /
Kein GolDddurft ft nicht hier;
Hier dencket niemand nicht fich weit hinauff zu feßen /
Und wegert fich herfür ;
Hier geht der Reichthumb nicht für armer Leute Slehen
Ganz frembd und unbekand /
ft fonderböfe Lift; was recht ift / muß gefchehen
Obhn allen Wideritand.
Die güldne Billigkeit pflegt alles zu erfüllen /
Was fich zu thun gebührt /
Sie macht / daß jedermann nach einem frevyen Willen
BGewünichtes Leben führt.
Diana:
Ein Bauer Fan das Feld mit feinen Händen bauen /
Obhn Ynruh und Befchwer /
Darff Feine neue Stadt mit taufend Schäden fchauen
Und wallen durch das Meer.
Deß armen Hoffnung reicht / fo weit fein Acker gehet |
Er ift viel reicher noch
Als jener / deffen Haus voll frembder Wahren {tehet,
Der faufft das Sorgenioch.
Ein Mann, der wenig Kiebt / Fan fich für dem begnügen
Der Dich mit Hauffen hegt /
Das alle Ställe füllt; und der fein But zu pflügen
Mit taufend Ochjen pfleat.