NMun hat aber der Appellatus die angegebene sponsa- batet ex
lia nicht einst semiplenè, viel weniger plus quàm semiple- adtis prio-
nd, wie sich gehoͤrt / erwiesen / indem alles / was er articu-libus.
lirt und mit Zeugen zu probiren sich unternommen hat / uffs
hoͤchste nur præsumptive ad sponfalia concludiren thut /
auch in actibus æquivocis ac ambiguis bestehet / worbey
noch die Zeugen theils / als sein leiblicher Bruder und an⸗
dere / nicht omni exceptiorie majores, theils deß Appellati
Intention gantz abgefallen sind und neben andern das purè
Co trarium testisicirt haben.
Uber diß / drittens / fehlet es dem Appellato an erster⸗ deriem
wehntem requisito vitæ ac existimationis multùm hone⸗ —
stæ ac irreprehensibisis, als welcher vielmehr (1.) per suam dudum ac
mentiendi facilitatem den heßlichen Spott⸗Namen erlangt / ulterius
daß er Luͤgen⸗Schmidt in der Stadt genennet wird; (2) hroban-
Wegen eines bey ihme entwordenen Faͤßlein mit Geld i dum.
starcken Verdacht gekommen; (3) Der Appellanmtin zu
verschiedenen mahlen stuprum zugemuthet; (4) Unter⸗
schiediich injuriarum condemmirt worden; (y) Ohne Noth
und Ursach gleichsam uͤber jedes dritte Wort / so er redet⸗
leichtfertig zu fluchen und zu schwoͤren pflegt; (6) Nicht
zu geschweigen wie er wegen oͤffters attentirter Defraudi-
rung deß gemeinen Umgelds gegen der Appellantin Mut⸗—
ter sich verlauten lassen / und ihr darzu Pflichtvergessen
Einschlaͤge gegeben; (7) Ja der Appéllantin vormahli⸗
—
dere / so bey ihr ziemlich viel vermoͤgen und gelten / zu cor-
rumpiren und dadurch uff seine Seite zu bringen getrachtet;
Woraus dann ohnschwehr abzunehmen / mit was Ge⸗
fahr und wie widerrechtlich derselde ad juramentum sup-
pletorium in dieser Sache per sententiam à qua wolle
gelassen werden / dann da er wohl ehe um geringen Dings
willen einen ungerechten Ayd hat schwoͤren wollen / ja
taͤglich offt und viel vergeblich fluchet und schwoͤhret /
so wird er dessen hier um so viel weniger Scheu tra⸗
gen / weiln er nebenst einer argerichteten feinen Bur⸗
3 ger⸗