chen Blüthenherrlichkeit hervor und noch spät im Herbst ge—
statten heitere sonnbeschienene Tage das Verweilen im
Freien. Im Sommer hört man zuweilen den Landmann
über Mangel an Regen klagen, der von dem sandigen Bo—
den schnell absorbirt wird.
Der Gefundheitszustand der Stadt ist in der Regel
ein sehr guter, denn einzelne Jahre, in welchen eine grö—
ßere Sterblichkeit durch Nervenfieber, oder wie im Jahre
1841 eine Scharlachepidemie unter den Kindern herrschte,
bilden nur Ausnahmen. Die am meisten vorkommenden
Krankheiten sind Lungenübel, die aber nicht endemisch genannt
werden dürften und nicht vom Klima herrühren, sondern
in den meisten Fällen durch die Lebensweise und Beschäfti—
gung der Erkrankenden bedingt zu seyn scheinen. —8*
Um günstige Standpunkte zur Uebersicht der Stadt zu
gewinnen, wähle man die Freiung auf der Burg, die Ge—
mächer derselben oder den Thurm der Veste, den höchsten
punkt über der Stadt. Ein gesammelteres Rundbild erhält
man auf einem der Thürme der Sebalduskirche und noch
mehr von der Mitte aus hat man das Panorama Nürn—
bergs auf den Thürmen der Lorenzkirche. Dort oben auf
der luftigen Höhe des Thurmkranzes an einem sonnenhellen
Tage zu stehen, gerade in dem Moment, wo das ernsthar—
monische Geläute in dem Raum, verschwimmt und der Thurm
fühlbar wankt von der starken Bewegung in der Glocken—
stube, das gewährt die eigenthümlichste Sinnessteigerung.
Unter einem die ungeregelte Häusermasse mit den hohen
Dächern, aus welcher die Mauer- und Thorthürme, die