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Nürnbergs Handel mit Venedig und den nieder—
laͤndischen Staͤdten sing an zu sinken und mit ihm
die Kraft und der Wohlstand der Bürgerschaft. —
Das Stadtregiment artete in Oligarchie aus und
die moralische Kraft des Senats wurde geschwaͤcht.
Die rathsfähigen Geschlechter achteten nicht mehr
die Handelschaft, die Quelle ihres Reichthums und
ihrer Macht; sie fuchten nun ihren Erwerb in
Verwaltungsstellen, welche immer zahlreicher ge⸗
schaffen und fast gaͤnzlich mit den Mitgliedern der
rathsfähigen Geschlechter besetzt wurden.
Der Bau eines neuen Rathhauses (1616) war
die letzte Kraftanstrengung der sinkenden Verwal—⸗
tung und ist kein unwürdiges Denkmal ihrer frühe⸗
ren Größe. Der dreißigjährige Krieg hinderte seine
Vollendung und erschöpfte die geschwaͤchten Kräfte
vollends. Ohne die rechtzeitige Hülfe Gustav
Adolphs hätte Nürnberg wahrscheinlich Magde—
burgs Schicksal gehabt. Im Jahre 1631 wurde
die Stadt von dem kaiserl. General Tilly be—
rennt, und im Jahre 1632 zog Wallenstein
mit 60,000 Mann verderbendrohend heran und
schlug bei Zirndorf (alte Veste) ein Lager auf.
Gustav Adolph hatte ihm gegenüber die Stadt
besetzt und befestigt. Die beiden Armeen stan—
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