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So MHopft denn der Dichter bei allen Ständen der Reihe
nach an die Thür und fchaut nach, ob ihr Wefen und Haus:
halt in Ordnung. Auch beim geiftlichen Stand hält er Umichau,
und es ift in der Chat nicht alles golden, was er da wahrnimmt.
Der terminierende Bettelmönch wie der Dorfpfarrer, der Abt
wie die Abtifin mit ihrem Konvent, dann der reiche Dompropft,
alle fehen fie den Zweck des Dafeins im zeitlichen Gewinn
und irdifchen Genuß, in einem üppigen Wohlleben und einem
Wandel, der mit den kirchlichen Dorfchriften oft in bedenklichem
Widerfpruche fteht,
Auch in das Haus und das Samilienleben tritt er ein,
{childert den fchlechten und nachläffigen Mann, der fich nichts
ichert um Baus und Hof, alles verfchlemmt und verfpielt und
[chon „30 Paar YNarrenfchuh zerriffen“, der, faul, eiferfüchtig,
untreu und geizig, die Frau vernachläffigt, ja übel behandelt;
die böfe Srau, die faul und {hmubßig, dem Trunk ergeben,
dann wieder zank- und FMatfchfüchtig und dem AManne ab{pän:
ftig das Hauswefen verfommen läßt, Kleider und Bettzeug
auf den Säumarkt trägt, hinter ihres Mannes Rücken die
Ausftände einzieht und Schulden macht. Argliftig und verlogen,
betrügt das böfe Weib den Mann, hängt alles an ihren £eib
und verfeßt es dann wieder auf dem Tandelmartkt, Stolz
und widerfpänftig, fchlägt fie alles in den Wind. Schänden
und Ehrabjchneiden, Zank, Hader und böfe Tücke bringen fie
oft vor den‘ Richter, der fie zu Wandel und Buße verurteilt,
Auffäffig und hämifch, muckt fie gegen den Mann auf mit
Wort. und Chat, troßt tagelang, weint vor Bosheit, fauft
durch das Haus die Treppen auf und nieder und wirft die
Thüren. Niemand im Haus hat Ruh, Sefinde und Ge:
jellen vertreibt fie, die Kinder zerrt fie in die Ecken und
fchrect fie. Dann muß die Hausmagd Haare laffen. Zwölf
Mägde braucht fie im Jahre. Ift ihr Mann gütig, fo treibt
fie’s nur um fo {Ahlimmer und wütiger, $Fängt er an zu hadern,
fo wedt er erft recht den Hund in ihr auf und Fann fich
ihrer nicht mehr erwehren. Sie bringt ihn zum Haus hinaus
mit Brummen und Beißen. Untreu ift fie endlich. Und troßdem
verklagt fie ihn beim Richter und bekommt mit Klagen, Weinen
und £eugnen doch noch Recht. So ift fie ein wahrer Teufel,
ja {chlimmer als der Teufel felbft, der‘ den Tücken und Liften
des böfen Weibes nicht gewachfen ift. Als er einmal, um
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