Volltext: Deutschlands erste Eisenbahn Nürnberg-Fürth

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29,200 fl., mithin entffünde cin jährlihes Defizit von 23,310 
Sulden. 
Nun wurde v. Baader gebeten, auf Grund des ihm mitge- 
theilten Spezial-Situationsplane8 und Nivelement- Profils einen 
Softenvoranfchlag nach feinem Konftruktionsprinzip zu entwerfen. 
Er aber antwortete, daß er fidh diefes nicht getraue, ohne fichH an 
Ort und Stelle über alle Lokahumftände und Berhältnifje auf 
das genauejte unterrichtet zu haben. Er machte den BVorfchlag, 
eine Furze Probebahn hHerzuftellen. 
Man war alfo vor die Alternative geftellt, entweder erft nach 
einem fheoretifjhen Prinzip einen Koftjpieligen Verfuch. anzuftellen 
und Zeit zu verlieren, oder fih nad) den bewährten prafktifchen 
Erfahrungen der Engländer zu richten und die Ausführung 
in Kürze zu bewerkftelligen. Das Direktorium entjchied fich 
für Legteres und Dbearündete ihren Eutfhluß mit folgenden 
Worten: ; 
„S8 dari mit Grund angenommen werden, daß die prafktifchen, 
von deu ausgezeichnetften Mechanikern und Ingenieurs ausgeführten 
Konftruktionen der Engländer, Franzofen und Amerikaner den 
theoretijchen Prinzipien des Herrn v. Baader gegenüber, deffen 
Verdienfte um die fort{haffende Mechanik vollkommen anerkennend 
nicht [0 ganz verwerflih und für uns unanmwendbar feien, als von 
Leßterem behauptet wird. In Feinem Fall Hielten fich die Pros 
ponenten für berechtigt, jene zu verfchmähen und mit einem foltz 
baren Verfuch, deffen Miglingen doch felbit Herr v. Baader für 
möglich Hält, vorzugreifen.“ 
Wahrfcheinlih durch v. Baaders Koftenanfchläge beforgt ge= 
macht, wurde am 18, November 1888 bejchloffen, neben der 
Dampfkraft au die Pferdekraft anzuwenden, wie Jolhes auf der 
Bahn zwijhen Lyon und St. Etienne gefhahH und fit dort „aufs 
vortheilhaftelte bewährt hat.“ „SS unterliegt Feinem Zweifel, 
daß dadurch unfere Bahn an Sicherheit und Frequenz und denz 
nach auch an Renten gewinnen und ihr Zweck umfo volljtändiger 
erreicht werden wird; denn auf diefe Weije Kann die Bahn auch 
zur NMachtzeit, befonders im Winter benubt werden, und der 
Transport leidet auch dann Keine Unterbrechung, wenn einmal 
beide Dampfwagen zugleich eine Reparatur. bedürfen follten. 
UeberbieS Koftet die Pferdekfraft bei den hHiefigen BVerhältniffen bei 
weitem weniger, als die Dampfkraft und ft daher zum Waarens 
transport, der Keine außerordentliche Scejdhwindigkeit fordert, vor: 
zuzichen.“ = 
Das aqeäiußerte Bedenken, e8& möchten die Eijenbahnen Kber-
	        
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