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aus den stromenden Fluten gezogen werden mußte, sind jetzt wenigstens
nicht mehr denkbar.“ —
1886 wurde die Brücke von der „Maschinenbau-Aktiengesellschaft“
repariert. Die hölzerne Unterlage wurde durch eine eiserne ersetzt und das
Trottoir zu beiden Seiten um je einen halben Meter erweitert.
Die Eisenbahnbrücke wurde 1862—63 gebaut. Als am
12. Maͤrz 1863 die ersten 4 mit Sand beladenen Rollwägen über
das, behufs Aufschüttung des Dammes errichtete Gerüst fuhren, brach das—
selbe. Die Wägen samt 12 Arbeitern stürzten hinab. 6 Arbeiter wur—
den in das Hospital gebracht, weil sie geringere oder größere Verwund⸗
ungen erlitten hatten. Am 11. September 1863 wurde der Schlußstein
eingesetzt. Derselbe trägt die Aufschrift:
Erbaut vom 20. Juli 1862 bis II. September 1863 unter Ober⸗
leitung des Bezirksingenieur Reissinger, Bauführer Rasp, Baumeister
Müller, Ulrich und Bader.“
Der Fronmüllerssteg, zur Erinnerung an das verdienstvolle
Wirken des Medizinalrats Dr. Fronmüller so genannt, wurde 1883 er—
uchtet. An Stelle des hölzernen Stegs kam 1886 ein eiserner.
Der Steg für die Wasserleitung 1886 erbaut.
Über die Pegnitz.
Ludwigsbrücke zur Erinnerung an König Ludwig J.
„Hier konnte man nach keiner Verpflichtung der Burggrafen von
Nürnberg oder des Domkapitels Bamberg greifen; hier hatte das kaiser⸗
lich französische Dekret vom 12. Dezember 1808 über Befreiung von
Fronden, Hand- und Spanndiensten eben so wenig Geltung, als die nach⸗
gefolgten bayerischen Verordnungen vom 16. April und 27. Juli 1825.
„Im vorigen Jahrhundert begnügte man sich, über das eigentliche
Flußgebiet der Pegnitz eine ziemlich respektable Holzbrücke — Heubrücke,
der Heufuhren wegen so genannt — zu führen, welche auf einem Thal—
weg ausmündete, fuͤr Fußgeher und leichtes Fuhrwerk aber einen 700 Fuß
langen sogenannten Steg zu bauen, um bei Überschwemmungen die Kom—
munikation offen zu halten. Im Mai 1811 fand sich das damalige Po⸗
lizeikommissariat auf Anregung der Munizipalräte schon veranlaßt, weil
ein Wagen durchgebrochen war, den Poppenreuther Steg, welcher bis da⸗
hin schruͤg lief, mmit 400 fl. Kosten ohne Anschlag des aus dem Gemeinde—
wald bezogenen Holzes gerade führen zu lassen und im Juli 1811 ober⸗
halb diefes Steges um 8680 fl. ein Flurwächterhäuschen zu erbauen. Gro—
her Schaden erwuchs dem damals schon aufblühenden Handel von Fürth
dadurch, daß die Frachtgüter nach Sachsen statt direkt von Fürth über
Erlangen erst von Fürth über Nürnberg.Erlangen gelangen konnten.
Der Magistrat versuchte nun bei der Leere seiner Gemeindekassa,
welche noch viele andere Bauten in Anspruch nahmen, die Opfer fuͤr einen
Brückenbau und für die Herstellung einer Berbindungsstraße zwischen
Erlangen und Schwabach über Fürth bei der Landratsversammlung
1829 von der Stadt allein ab- und auf die Kreislasten hinüberzuwälzen;
allein ungeachtet der besten Vertretung der Sache durch den damaligen
Abgeordneten Kaufmann Gottlieb Krenkel war das Schlußresultat für
b)