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Schöner Brunnen S. 17—22) abdrucken lassen. Er lobt be-
sonders das damals so eben fertig gewordene Gitter und hebt
as über alle Arbeiten ähnlicher Art empor. — Bine andere,
xleichzeitige, gereimte „Erklerung des Schönen Brunnens der
auff dem Markht Steht zu Nürnberg“ von Hans Weber be-
ändet sich in einer handschriftlichen Chronik von 1604 in
2er Bibliothek des Germanischen Museums (No. 4419) und ist
von Frommann im Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit 1854
Sp. 162—63 auszüglich publicirt worden.
Während der Kriegsstürme des siebenzehnten Jahrhun-
derts, als die Kräfte der Stadt vielfach in Anspruch genom-
men wurden, konnte man dem schönen Brunnen leider nicht
die ihm nöthige Pflege angedeihen lassen. Auch hatte Nie-
mand Interesse dafür, da die Geschmacksrichtung sich all-
mälig vollständig verändert hatte. Gothische Formen kannte
man nicht, verstand man nicht. Der alte schöne Brunnen
verfiel. Ja man wollte ihn sogar fortschaffen 3*) und statt
seiner mitten auf dem Herrn-Markt einen neuen, grofsartigen
Bronce-Brunnen errichten. Derselbe wurde im Jahre 1660
auch vollendet 35), ist aber nie aufgestellt, sondern, nachden
er lange in einem dunklen Magazin auf der Peunt (dem Bau-
amt) gestanden, wo ihn Fr. Nicolai 3°) am Ende des acht-
zehnten Jahrhunderts sah, um 60000 fl. nach Petersburg ver-
kauft worden 37). Dafs der schöne Brunnen im achtzehnten
Jahrhundert nicht völlig abgebrochen worden ist, haben wir
nur als einen besonders glücklichen Zufall zu betrachten. Kr
verfiel bei seiner gänzlichen Vernachlässigung so sehr, dafs
zein Zustand schliefslich Gefahr drohend wurde und man sich
endlich im Jahre 1792 gezwungen sah, Hand an denselben
zu legen. » Doch begnügte man sich damit, die schadhaften
Theile zu entfernen und einzelne Ornamente abzumeifseln. Im
Uebrigen beließs man das edle Bauwerk in seinem elenden
Zustande. Es war über und über schwarz geworden, zum
Theil diek mit Moos Wewachsen. Die Polychromie war bis
auf geringe, nicht sichtbare Reste so vollständig verschwun-
Jen. dafs damals wohl kaum Jemand gewufst hat, dafs der