fullscreen: Aus Heimat und Vaterhaus

Zu meiner Zeit wars noch nicht so schlimm. 
Freilich die Giebelseite nach dem Hofe unseres Nach— 
barn, „des Linnegerbers“ — das Gewerbe wurde 
aber auf dem Hause schon lange nicht mehr aus— 
geübt — war ziemlich ausgebaucht, und auf dem 
Boden droben konnte man recht gut auch neben 
den Fenstern ins Freie sehen, aber meine genüg— 
samen Eltern haben Freud und Leid noch ohne 
Lebensgefahr in ihrem Muckenhäuschen geteilt. 
Also träume Dich, lieber Leser, um etwa 45 
Jahre mit mir zurück und tritt mit mir ein durch 
die Eingangspforte. Aber gibt acht, daß Du Dir da 
auf den beiden ausgetretenen Stufen den Fuß nicht 
verstauchst oder durch einen Plumps über dieselben 
hinab in geräuschvoller Weise Deine Ankunft ver— 
kündest! Welche Fülle von Gästen ist auf dem 
gepflasterten Gang zwischen den Staketen zur Haus— 
tür hingewandert! Hatte den Eintretenden nicht 
gleich zur Rechten unter dem Fliederbusch hervor 
ein freudiges: „Aber, wie schön!“ aus dem Blumen— 
garten oder zur Linken aus dem Grasgarten von 
den ausgebreiteten Windeln weg oder unter dem 
duftenden Jasmin vor ein: „Etz, des is aber recht, 
daß Du kommst!“ begrüßt, so mußte er den Gang 
durchmessen und an dem geringelten Griff die schep— 
pernde Hausglocke ziehen und konnte, bis ihm ge— 
öffnet wurde, einstweilen an den schrägen Feldern 
der verwitterten eichenen Haustür die vielen eisernen 
Buckeln zählen, welche ihre einzige Verzierung bil— 
deten. 
Wie der Blitz war nach dem Anläuten ein 
Kopf aus dem Fenster über der Haustür heraus— 
gefahren; aber wenn der Ankommende hart unter 
4.
	        
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