Volltext: 1834-1884 (2. Band)

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XVIII. 
Die Kriminaluntersuchung zu Ansbach. 
„Ist Kaspar Hauser wirklich, wie ich der festen überzeugung bin, 
ermordet worden, dann ist für das in der widerrechtlichen Gefangen— 
haltung sich kundgebende (gemeint ist das von Feuerbach in seinem 
Memoire zusammenphantasierte) Verbrechen wohl das stärkite Indicium 
gegeben.“ 
Freiherr von Tucher 1872. 
Wo steckt der schwarze Mann? Das war nach Hausers 
Tod für München die große Frage! Denn mit der Annahme eines 
„Meuchelmordes“ stand und fiel die antibadensche Machenschaft. Wir 
oerstehen darum die unqualifizierbaren Aufträge, welche der Regie— 
rungspräsident von Stichaner zu Ansbach von seinem Minister, dem 
Fürsten Wallerstein, erhalten hat. Den 21. Dezember 1888 schrieb 
der Minister: „Bei dem hohen Gewichte der Sache an und für sich 
und bei den politischen Beziehungen, welche sie in den 
Augen des Herrn Staatsministers des Aeußern behauptet, beschwöre 
ich Euer Excellenz Alles aufzubieten und selbst Kosten nicht zu scheuen, 
um dieses scheußliche Attentat ans Licht zu bringen.“ Und am 
26. desselben Monats: „Überhaupt bitte ich Euer Excellenz auch die 
geringfügigsten Momente zu benutzen, um den großen, Seiner 
Majestät fo sehr am Herzen liegenden Zweck zu erreichen.“ 
Und am 283. Januar 1834: „Die Ansicht, als habe sich Hauser 
jelbst getödtet, ist nicht nur falsch, sondern lächerlich (2). Es ist da⸗ 
her absolut nöthig, daß Euer Excellenz kein Wurzelschlagen 
dieses Glaubens dulde!“ Ein Großinquisitor kann nicht ent— 
schiedener die Verbreitung einer Ketzerei verbieten. Der Auftrag an
	        
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