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beschäftigt. Am 9. VII 1518 wird verlassen: die platner,
so sich der schau gewert, und auch die, so derhalben
am markt ungeschickt red gethan haben, dessgleichen
auch die balierer beschicken, darüber zu red halten
und ir antwurt herwiderpringen (H. 1133), Ganz
deutlich lässt der Verlass nicht erkennen, was ge-
schehen ist, sicher dürfte sein, dass Plattner und Po-
lierer den mit der Schau beauftragten (Plattner-)Meistern
— die Polierer hatten ja solche nicht — Schwierig-
keiten gemacht haben. Also die Polierer unterstehen
der Schau der Plattner. Ein neuer Beweis für die
Schritt für Schritt wachsende Bevormundung der Po-
lierer durch die Plattner. Liess sich bisher bei allem
— von seiten der Polierer gewiss recht bitter emp-
fundenen Gegensatz — von eigentlichen Zwistigkeiten
oder Tätlichkeiten zwischen beiden Handwerkszweigen
nichts feststellen, so ist im Jahre 1518 offenbar die
Erregung auf eine derartige Höhe gestiegen, dass ein
Ausbruch erfolgen musste. Das Nähere ergibt der
Verlass vom 9. VII. 1518 der unter Nummer 1134 dem
eben behandelten folgt.
Es ist in Wöhrd, einem kleinen dicht bei Nürnberg
gelegenen Dorfe — modern könnte man sagen Industrie-
vorstadt—, zu einer regelrechten Auflehnung der Polierer
gegen die Plattner-Schaumeister gekommen. Clas Siber
harnaschpalirer zu Werd, war offenbar der Rädelsführer.
Er hatsich geweigert den Plattnermeistern in seiner werk-
statt der platner zeug anzuzaigen. darumbist er gestrafft
4 tag und nacht auff ein thurn mit dem leib zu verpringen
und auff nachsten sonntag in die straff ze gen. Dazu
kommt für ihn und seine Genossen eine sehr ernstliche
Verwarnung davor, in Zukunft die geschwornen meister
an irm ampt und schau der platner zeugs zu ver-
hindern, den zeug geverlich vor inen zu verpergen,