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werden, dass der Angster einen aus einer einzigen engen und
krummgebogenen Ausgussröhre bestehenden Hals hat, während
der Hals des Kutrolfs, welchen Fischart einen „Weydengewundenen
Kranchshals‘ nennt, gleich einem Weidengeflecht aus mehreren
Röhren zusammengedreht, ist.
Auf alten Holzschnitten sind diese eigenthümlichen Trinkglä-
ser mehrfach abgebildet. Der älteste der mir bekannten Holz-
schnitte befindet sich in dem bei Johann Grieninger in Strassburg
1501 erschienenen Werke „Boetius de philosophico consolatu sive de
consolatione‘‘ (sic!) auf Fol. XVIIIb und wiederholt auf Fol. XX b
eine weibliche Figur mit der bekannten, sich hoch über den Hinter-
kopf wulstig erhebenden Haube darstellend. Die Frau hält in der
rechten Hand ein. Bierglas, in der linken einen Angster. In dem
„Buch von den Sünden des Munds von dem hochgelerten Doctor
Keisersperg — WVnd ist getruckt vnd vollendet durch Joannem
Grieninger in der Keiserlichen stat Strassburg, vff Joannis Chri-
sostomi in dem Jar. M, ccccc. xvili‘‘ zeigt Blatt IIIb eine
schwelgerische Gesellschaft um einen mit Speisen besetzten Tisch
zruppiert. Ein Mann in einer Schaube lässt sich aus einem hoch
erhobenen Angster den Wein in den Mund laufen, ähnlich wie die
Griechen den Weinstrahl aus der Spitze des Trinkhorns (Rhyton)
mit dem Mund auffingen (Vergl. Athenaei Deipnosoph. lib. XI.
sect. 97 (497). Auf einem ähnlichen Holzschnitt desselben Werkes
Bl. Va u. VIa schwingt ein Zecher den Kutrolf. — Unter den
berühmten Randzeichnungen Hans Holbeins zum Lob der Narrheit
von Erasmus im Exemplar der 1514 bei Froben erschienenen
Ausgabe, aufbewahrt im Baseler Museum, befindet sich eine, welche
einen üppigen Gesellen mit einem Mädchen an wohlbesetztem
Tisch vorstellt. Dieses „feiste und glänzende Schwein aus Epikurs
Heerde‘‘, wie die Worte im Text lauten, setzt einen vollen Kutrolf
an den Mund. Neben diese Zeichnung setzte bekanntlich Erasmus
zum Scherz den Namen Holbein, legte aber mit dieser Beischrift
den Grund zur Fabel von Holbeins Unsittlichkeit und Schlemmerei.
— In Jost Ammans Kartenspielbuch (Nürnberg 1588), in welchem
die vier Farben durch Buchdruckerballen, Bücher, Becher und
Humpen bezeichnet sind, hält auf Nr, 40, dem ersten Blatt der
Humpen, der Zecher, welcher dem Bacchus qualvolle Opfer dar-
bringt, einen sehr deutlich gezeichneten Kutrolf mit mehreren
zusammengedrehten Ausgussröhren in der linken Hand. In dem-
selben Buch auf Nr. 42, dem dritten Blatt der Humpen, trinkt
links vom Beschauer die Frau aus einem ansehnlichen Deckelkrug,
während ihr Mann rechts bedenklich den Kopf auf die Rechte
stützt und mit der Linken den Hals seines Kutrolfs umfasst.
Das Trinklied, welches Ilg aus E. N. Ammerbachs deutscher
Tabulatur, Leipzig 1571 anführt, um seine Ansicht von dem
Tummler zu begründen, befindet sich als Nr. 11 in „Neuwe
ausserlesene Teutsche Gesäng, Durch Jacobum Meilandum,
Frankfurt a. M., 1575“ und in „Mancini, Newe lustige Lieder