Volltext: Die Nürnbergische wohl unterwiesene Koechin welche so wohl an Fleisch- als Fast-Tägen, zu geschickter Bereitung wohlschmeckender Speisen deutliche Anweisung giebt (Zweyter Theil)

730 Von eingemachten Fruͤchten 
Calmus feucht einzumachen. 
Schabet den Calmus auf das schoͤnste, laßet 
—X— 
ten worden, im Roͤhrenwasser sieden, bis er weich 
wird, doch nicht allzusehr, seyhet das Wasser herab, 
laͤutert Zucker, und gießet ihn daruͤber; wenn er 
nun fuͤnf oder sechs Tage lang gestanden, und die 
Bruͤh duͤnn wird, so seyhet sie wieder davon ab, 
und verstaͤrket sie so oft mit Zucker, bis man ver⸗ 
meynet daß der Calmus den Zucker angezogen habe, 
und gut zu essen sey. 
Calmus⸗Wurdel trucken einzumachen. 
Mehmet frische Calmus. Wurzel, scheelet die 
oberste duͤnne rothe unreine Rinde sauber ab, und 
kochet die Wurzeln in genugsamenWasser fein weich, 
so wird ihnen zugleich die uͤbrige widrige Bitterkeit 
vergehen. Trucknet sie nachherq mit einem reinen 
Tuch wohl ab, und schneidet sie quer durch in duͤnne 
Plaͤtzgen. Solten diese Plaͤtzgen beym Kochen zu 
biel Feuchtigkeit an sich gezogen haben, so kan man 
dieselbe in einem Siebe beym Ofen etwas uͤbertruck⸗ 
nen oder welken lassen. Alsdenn nehmet genug ⸗ 
samen Zucker, laͤutert denselben und kochet ihn, daß 
er spinnet. Schuͤttet die Calmus.Plaͤtzgen hinein, 
und laßet dieselben, unter stetem Ruͤhren, daß sie nicht 
anbreunen, mit dem Zucker so lange kochen, bis 
sich derselbe an den Rand des Kessels anhenket und 
trucken wird. Alsdenn hebet es vom Feuer, und 
vuͤhret
	        
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