Metadaten: Wilhelm Durandus: Rationale, dt. (3. Teil) – Nürnberg, STN, Cent. V, 29

XXXVI — 
heimlich wie der Kanal, der Frankreich und ihn von Eng— 
land trennte — die Niederlage von Trafalgar. Wer war 
nun dieser Mann, der ihn so gründlich durchschaute und 
der so warm den tief verhaßten Hardenberg pries, der vor 
den Augen des schwachen Preußenkönigs den Vorhang auf— 
gezogen, „damit er die unter dem Gras versteckte Schlange 
bemerken könne“. Dieser deutsche Patriot, der seufzend 
hinzusetzte: „und ach! er bemerkte sie nicht,“ mußte zu jenen 
Gebildeten Deutschlands gehören, welche in den Anschau— 
ungen Kants, Fichtes, Schellings, Reinhards aufgewachsen 
waren und es wagten, die Regierung eines Kaisers Josef II. 
zu rechtfertigen und den Geist der Toleranz und Freiheit zu 
preisen. Gefährlich dünkte ihm der Mann, welcher schrieb: 
„Grausamkeit ist's also, dem freien Geist des Menschen 
Fesseln anzulegen, der doch nur in Absicht gewisser bürger— 
licher Verhältnisse, den obrigkeitlichen Gesetzen Gehorsam 
zu leisten hat. Beförderte Geistesbildung gewährt dem 
Staate die besten Bürger und dem Regenten den wärmsten 
Dank des edelsten Teiles seines Untertanen. Ein Staat, 
dessen physische Kräfte nicht von moralischen aufgewogen 
und durch diese unterstützt werden, hat nicht die Hälfte der 
Hilfsmittel, die er zu seiner Erhaltung und fortschreitenden 
Wohlfahrt bedarf.“ „Wolle, Stahl, Eisen lassen sich wohl 
durch Maschinen behandeln. Allein mit Menschen ist es 
ganz was anderes. Diese leiden keine maschinenmäßige 
Einrichtung.“ Das war einer der „Ideologen“, die er 
als Naturmensch instinktiv haßte, und so war sein Ent— 
schluß rasch gefaßt. Hier mußte ein Exempel statuiert 
werden, so blutig und abschreckend, wie die Katastrophe
	        
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