Volltext: Sammelhandschrift – Nürnberg, STN, Cent. IV, 39

20 
ein, das in dieser Form in Nürnberg nur noch ein Gegen- 
stück in dem Thorgewölbebau des Vestnerthors aufzuweisen 
hat, während sich sonst wohl nur wenige Beispiele solcher 
Bauten aus derselben Zeit nachweisen lassen. 
Um das Thor gegen die Wirkung der feindlichen 
Geschosse zu schützen, ist es in einer bedeutenden 
Krümmung angebracht und mündet nicht in der Stadtmauer- 
linie, sondern auf der Seite der Bastei aus, durch die es 
führt. Vor kurzem (1894) war es noch in seinem ganzen 
ursprünglichen Zustande erhalten, aber die Anforderungen 
des: so außerordentlich gesteigerten Verkehrs haben eine 
Erweiterung des Einganges auf der Nordseite herbeigeführt. 
Besitzt nunmehr das Thor für den Altertumsforscher 
auch nicht mehr‘ den vollen Reiz der Ursprünglichkeit, so 
kann man auf der anderen Seite nicht sagen, daß es in 
ästhetischer Hinsicht verloren hat. In gewisser Beziehung 
hat es sogar gewonnen. Durchschreitet man jetzt den 
Thorweg, so ist das Bild, das uns plötzlich entgegentritt, 
überraschender und freundlicher als früher, Die Brücke 
erhebt sich zwar nicht mehr zu der ehemaligen Höhe, aber 
um so mächtiger ragen die gewaltigen Basteien empor, auf 
denen der alte Schloßbau zu thronen scheint, um so weiter 
reicht jetzt der Blick hinaus in das Grün der hügeligen 
Anlagen, die, durchschnitten von der Straße und den 
Promenadewegen, durch den reichen Verkehr belebt sind. 
Erst nach Überschreitung der Brücke sind wir in der Lage, 
die Größe und Bedeutung des Basteibaues einigermaßen zu 
übersehen, der bestimmt war, die Burg mit ihren beiden 
Thorzugängen zu schirmen, 
Nach Nordwesten ist die Hauptbastei zum Schutze der 
Burg am weitesten vorgeschoben und durch zwei seitlich 
angegliederte Vorbasteien von geringerer Höhe verstärkt. 
Zur Deckung der Brücken schließt sich westlich vom Tier- 
gärtnerthor und östlich vom Vestnerthor noch je ein Werk 
an, das den Thordurchgang in seitlicher schußfreier Lage 
vermittelt. Die in vielfachen Winkeln und zum Teile mit 
scharfen Ecken angelegte Bastei, die durch einen in weiter 
Krümmung sich herumziehenden Graben von außerordent-
	        
Kein Volltext zu diesem Bild verfügbar.
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.