Objekt: Psalter – Nürnberg, STN, Solg. Ms. 2. 4°

— 121 — 
thätigkeit, ja durch sie allein, der große Plan 
ausgeführt worden, mit dem Ludwig XIV. lan— 
ge Zeit sich niederlegte und aufstund, nehmlich 
den Rhein zur Gränze seines Reichs zu machen. 
Die französischen Gewalthaber durch das Glück 
ihrer Waffen unterstützt, blieben diesem Plan 
getreu und führten ihn, ohne weitere Hinderniße 
bekämpfen zu müssen, glücklich aus. Das hart 
mitgenommene Reich seufzte nur nach Friede. 
Oestreich hatte den besten Theil seiner Kriegs— 
schaaren verloren, und den Feind zum zweitenmal 
in seinen Erbstaaten gesehen. Kein Fürst in 
Deutschland, konnte der französischen Macht 
nur eine Stunde lang, ohne sich ins Verderben 
zu stürzen, die Spitze bieten. Unter solchen für 
Deutschland höchstnachtheiligen Umständen am 
Frieden arbeiten und ihn schließen, mußte das 
nicht das Verderben des Reichs herbei führen? 
Preußen hätte wol dieses zur Entschuldigung, 
daß es erstlich auf König Friedrich Wil— 
helm II. sich berufen kann, der zur Herstellung 
des Friedens zwischen Oestreich und Frank— 
reich seine (gute Dienste) Vermittlung schon 
1795 anbot, die aber vom Kaiserlichen Hofe weit 
von der Hand gewiesen worden. Zweitens kann 
es anführen, daß das deutsche Reich nicht an 
eines
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.