Objekt: Cronica din Nürnberg: 1493

Porrede. 
Wenn ich diese harmlose Broschüre mit einer Vorrede 
beginne, so geschieht es nur aus dem Grunde, weil es einmal 
so der Brauch ist, und weil jedes Ding doch einen Kopf haben 
muß: ich will es deßhalb wenigstens versuchen, einen solchen 
zu schaffen. — Jedenfalls werde ich meine Vorrede lesbar ein— 
richten, nämlich: kurz! Lange Vorreden werden fast nie ge— 
lesen, deßhalb liegt auch in der Kürze viel mehr Selbstver— 
trauen, und da, nach Göthe, demjenigen, der sich selbst ver— 
traut, auch die andern Seelen vertrauen, so bleibe ich bei der 
Kürze. — 
Eine Vorrede über Nichts ist keine leichte Arbeit, denn 
was soll ich vorreden? — Ich weiß weiter nichts, als daß es 
mir nicht im Entferntesten in den Sinn gekommen war, daß 
meine protokollarischen Arbeiten durch Druck vervielfältigt wer— 
den würden. — Ich hatte dieselben deßhalb, für den Fall mei— 
ner Abreise auch bereits in ein Kistchen verpackt, und mit der 
Aufschrift versehen: „Vor Druck zu bewahren!“ 
Jedoch der Protokollführer denkt und der Carneval-Verein 
lenkt: Eine nennenswerthe Anzahl Mitglieder sprach mir näm— 
lich den Wunsch aus, daß sie ein Gedenkblatt über den neuge— 
bornen Nürnberger Carneval-Verein besitzen möchten, eine Art 
närrisches Stammbuch, resp. Stammbüchlein als Erinnerung 
für die Mitglieder und als Anregung für die Profanen, 
zu welchem Zwecke nichts geeigneter sein würde, als die Heraus— 
gabe meiner Protokolle!
	        
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