Objekt: Eine Adoptivtochter Napoleon I.

137 
wiederzusehen, stellte sich in Karlsruhe jedenfalls in der 
Hoffnung ein, dieselbe zu ihrem Vortheil verändert zu 
finden. Leider aber war das leichtfertige Treiben an dem 
kleinen Mainzer Hofe gerade nicht geeignet gewesen, diese 
Aenderung herbei zu führen. Die Prinzessin hatte für 
ihren, den Gefahren und Strapazen des Feldzuges glücklich 
entronnenen Gemahl, kein einziges Wort der Beglück 
wünschung und zeigte sich auch durchaus nicht aufgelegt, 
fortan eine pflichttreue Ehefrau zu werden. War sie 
wirklich noch zu sehr Kind oder gefiel sie sich besonders, 
darin als ein „Opfer der Staatsraison“ angesehen zu 
werden? Es schien beinahe, als zürne sie dem Vrinzen, 
daß er sie geheirathet hatte. 
Der Heimgekehrte war also in seinen Erwartungen 
bitter getäuscht; die kalte, fast verächtliche Zurückhaltung 
seiner Gemahlin machte sein Herz erstarren. Nach dem 
Austausch einiger höflicher Redensarten zog sich der tief 
gekränkte Gemahl in seine Gemächer zurück. Er kam zur 
Ueberzeugung, daß es für ihn das Beste sein würde, ganz 
für sich zu leben. Er sah von da an seine Gemahlin nur 
gelegentlich bei öffentlichen Ceremonien, bei denen sie den 
Vorschriften der Etikette entsprechend, sich an seiner Seite 
zu zeigen hatte. 
Der mit Lorbeeren beladen nach Paris zurückgekehrte 
Napoleon beschloß das Ende des Sommers von 1807 in 
Fontainebleau zu verbringen; dort bekränzte er seinen 
Ruhm mit einer Reihe der allerglänzendsten Festlichkeiten. 
Einladungen zu denselben waren an alle regierenden 
—— 
—
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.