Metadaten: Bauernfeind, Michael: Formvlar verschiedener regul-mässig- und ganz besonders gefertigter Schrifften – Nürnberg, STN, Cent. V, App. 34n

einschlummern; klagt über Schmerzen im Kopf. Aeußerst 
feine Sinne. Mein Taschentuch, worauf sich etwas eau 
de Cologne befand, veranlaßt ihn wahrscheinlich zu der 
Bemerkung: „es sey ein so Sc harfer Geruch in der 
Stube; wir möchten doch ja Fenster aufmachen‘‘. Aengstigt 
sich wieder über das Klopfen im Hause. (NB. Der Tisch 
des Actuars, wackelte ganz unmerklich.) — Im ganzen 
Benehmen zeigt sich große Liebe zum Leben und stete 
Todesangst wegen noch fortdauernder Nachstellungen. 
Außer dem was er mir über den Vorfall zu Protokoll 
gab, wiederholte er mir, während ich an seinem Bett 
saß und während Röder dictierte — nochmals dasselbe 
was er mir früher gesagt hatte. Als ich am Ende des 
Verhörs von Caspar Abschied nahm, ergriff er meine Hand 
und bat mich, daß ich doch ja vor meiner Abreise noch 
zu ihm kommen möge: „alsdann (und hiebei erhob er 
beide Hände in flehende Stellung) werde ich Sie auch s o 
(auf diese Art) bitten, daß Sie doch mein Leben beschützen, 
damit der Mann mich nicht umbringt! Aber Sie können 
mir doch nicht helfen; ich muß doch sterben; denn der 
Mann muß mich umbringen.‘ 
Nürnberg d. 20. Oct. (1829) morgens II Uhr. In 
Daumers Haus, wo Röder schon lange arbeitet. — Um- 
ständliche Besichtigung des Hauses. Die Hausthür stand 
gewöhnlich offen, sodaß der Thäter zuvor alles genau 
aushorchen, dann zu gelegener Zeit aufpassen konnte. 
(Doch muß er schon länger sich in Nürnberg aufgehalten 
haben, um der Umgebung kundig zu seyn usw.) 
Gensdarmerie Leutnant Hickel kommt freiwillig zu 
mir, beschwert sich über den Magistrat, daß er der Gensd. 
keine officielle Kunde gebe. Auf eigenen Antrieb hatte 
er Streifen angelegt. (Bei Zerzabelsdorff vornehm ge- 
kleideter Herr, der mit einem Lumpenkerl sehr wichtig 
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