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len wir hineingossen, in der Regel fast nichts mehr herausbekamen. Eine vor-
zenommene Salolprobe ergab, dass die Motilität des Magens eine vollkommen
normale war. Da nun bei längerer Beobachtung der oben erwähnte Tumor
nicht mit Sicherheit als dem Magen angehörig betrachtet werden konnte, ja so-
zar zeitweise überhaupt nicht zu fühlen war, so standen wir doch von einem
Kingriff ab, um so mehr, als die übrigen Resultate unserer Untersuchungen absolut
nicht für einen Magentumor sprachen, Der Urin zeigte ganz leichte Eiweiss-
‚rübung, enthielt dagegen nie Zucker, Ein anderes Symptom indessen lenkte uns
wieder ganz von unseren bisherigen Intentionen ab; die ganz auffallend gesteigerten
Patellarreflexe, verbunden mit langsam bis zum Pelzigsein sich steigernden
Schmerzen, besonders im linken Bein, Da sonstige Symptome von Seiten des
Nervensystems nicht vorhanden waren, die Schmerzen im Kreuz nach einigen
kürzeren Ruhepausen sich eher noch vermehrten und allmählich sich auf der
„inken Körperseite besonders in der Gegend des Rippenbogens fast bis zur Un-
zrträglichkeit steigerten, objectiv aber nach wie vor nichts konstatirt werden
konnte, was die Schmerzen zu erklären im Stande gewesen wäre, so glaubten
wir annehmen zu müssen, dass entweder am unteren "Theil der Wirbelsäule eine
nicht nachweisbare Neubildung vorhanden sei, welche ihren Einfluss auch auf
das Rückenmark geltend mache, oder dass eine Erkrankung des Pankreas vor-
liege, welche durch Druck auf in der Nähe befindliche Plexus des Sympathicus
die nervösen Erscheinungen hervorrufe, Bei der immer mehr fortschreitenden
Cachexie konnte die Erkrankung wohl nur carcinomatöser Natur sein, Das
Fehlen des Zuckers im Urin, als auch der für Pankreaserkrankungen sonst so
characteristischen Fettstühle sprachen allerdings wenigstens nicht für eine Er-
krankung der Bauchspeicheldrüse. Die weitere Behandlung konnte nach Lage
der ganzen Krankheit nur eine symptomatische sein, im Verlauf welcher dann
>atientin unter stetig zunehmender Abmagerung und Inanition am 23, Juli verstarb.
Die Sektion ergab nun wirklich ein Pankreascarcinom, welches den
mittleren Theil der Drüse in der Gegend der Aorta mit starker Ausbreitung nach
der Leber zu, also gegen den Kopf des Organs ergriffen hatte, während rechts
ınd links davon noch Reste der Drüsensubstanz vorhanden waren. Der Krebs
war seiner Beschaffenheit nach ein derber, harter Scirrhus, der weder in der
Leber noch in den Mesenterialdrüsen Metastasen gemacht hatte. Auch in anderen
Organen waren die deutlichen Zeichen der Krebskachexie in Gestalt der Atrophie
der Lebersubstanz und der chronischen interstitiellen Nephritis zu erkennen.
Die merkwürdigen Erscheinungen, welche sich, wie oben erwähnt, bei den Magen-
ausspülungen gezeigt hatten. fanden nunmehr ihre Erklärung in einem Sanduhr-
magen.
Bevor ich nun den eben beschriebenen Fall einer näheren Besprechung
unterziehe, dürfte es von Interesse sein, die Symptome, welche für eine
Pankreaserkrankung, speziell für das Carcinom der Bauchspeicheldrüse
characteristisch sein sollen, etwas genauer ins Auge zu fassen. Im Jahre 1866
hat Ancelet ca. 300 Beobachtungen von Pankreaserkrankungen gesammelt,
worunter sich 200 Carcinome befanden. Es ist wohl naheliegend, bei dem
Studium der Pankreasgeschwülste sich zunächst über die Beziehungen klar
zu werden, welche die Bauchspeicheldrüse zu den Nachbarorganen einnimmt
und über die Störungen, welche eine Volumsvermehrung, wie sie bei Ge-
schwülsten wohl immer eintritt, in der Umgebung eines Organs verursacht.
Bei den Pankreasgeschwiillsten, besonders denjenigen, welche ihren Sitz
im Kopf der Drüse haben, wird in erster Linie der Ausführungsgang des
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