Metadaten: Rector Universitatis Altdorfinae Georg. Reichard. Ham[m]er/ Iurim Doctor, Antecessor & Reipublicae Noribergensis Consiliarius, Ad Funus Amabilissimae Puellulae Mariae Dorotheae, Viri ... Dn. Christophori Andreae Bittneri, Poligraphi huius loci meritissimi, Filiolae Gemellae, Cives Suos Academicos peramanter invitat

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schrift der Namen in den Kirchen verewigt; die nürn- 
berger rathsfähigen Familien aber haben, so lange sie 
am Ruder waren, überall ihre Namen, Verwandtschaften 
und Wappen angebracht, wie wenn sie lauter historische 
Berühmtheiten wären, deren Namen dem Publikum immer 
vor Augen stehen müssten, nicht blos etwa an Gegenständen 
eigener Stiftung, sondern überall, wo nur Platz und Ge- 
legenheit war oder wo sie auch nur als Vorstände eines 
der im Patriciat erblichen Aemter in einer sehr entfernten 
Beziehung standen. Bei allen öffentlichen Unternehmungen 
musste wo möglich alles Verdienst auf den Rathsherrn, 
welcher der Leitung desselben vorgesetzt war, gehäuft 
werden, während die Namen Derjenigen, durch deren 
Kenntniss und Kunstfertigkeit die Sache ausgeführt wurde, 
sich bescheiden in den Hintergrund verbargen. Selbst 
bei den gelehrten Producten der altdorfer Universität 
spielt gewöhnlich der nürnberger Curator der Universität 
auf dem Titel die Hauptrolle und empfängt die Huldig- 
ungen eines Mäcen, ohne dessen mächtige Protection auch 
nicht einmal eine gewöhnliche Dissertation hätte zu Stande 
kommen können. Wirläugnen ganzund gar nicht, dass Nürn- 
berg in der politischen und Culturgeschichte des Mittel- 
alters einen ansehnlichen Platz einnehme und dass seiner 
Vergangenheit ein ehrenwerthes Andenken gebühre; aber es 
scheint uns unpassend, dass eine Anzahl Familien, nach- 
dem sie sich im städtischen Regiment erblich gemacht 
hatte, diese Grösse der Stadt, die aus der geistigen Em- 
pfänglichkeit, Nüchternheit und Rührigkeit ihrer Bürger 
im Allgemeinen hervorgegangen war, überall durch das 
Anbringen ihrer Namen, Bildnisse und Wappen für sich 
allein in Anspruch nehmen wollte. An der Wand be- 
achten wir weiter, neben einigen Gemälden, drei schöne 
steinerne Hautreliefs, jedes 5 Fuss hoch, von Adam 
Kraft 1501 gefertigt; sie stellen Scenen aus der Lei- 
densgeschichte dar. Der Hauptaltar ist neu, wurde 
1823 nach der Angabe des Professors Heideloff in 
gothischem Styl gebaut. Das Crucifix in der Mitte wurde 
von Veit Stoss 1526 gefertigt und stand sonst‘ vor dem 
Sebaldusgrab. Der Kurfürst von Mainz hat dem Rath 
1652 für dieses Crucifix 1000 Dukaten bieten lassen. Die 
grosse Orgel wurde 1444 von Heinrich Traxdorf für 
den Preis von 1100 Gulden gebaut. Die Haupntmerk-
	        
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