Heftigkeit bei äußerer Behutsamkeit im Wesen dieses
Mannes charakterisiert.
Beide Dokumente zeigen in gesundheitlicher Hinsicht
eine Magen-Darmstörung, über deren nähere Eigenart ge-
naue Angaben nicht mehr möglich sind.
Wenn wir dem Engländer nun auch einzelne Undeut-
lichkeiten zugute halten wollen, da Deutsch doch nicht
eben seine Muttersprache war (so kann die undeutliche
R-Schreibung meiner Beobachtung nach mit einer un-
deutlichen Aussprache des Zungenlautes zusammen-
hängen), so bleibt doch so viel unleugbar Bedenkliches
zurück, daß wir den Schreiber als einen zum mindesten
latent Kriminellen ansehen müssen. Ein Verbrechen, das
er heimlich begehen oder begünstigen kann, muß ich ihm
ohne weiteres zutrauen.
Erwähnenswert ist endlich die Zunahme der versteckten
Scharfzüge in Dokment b gegenüber Dokument a. Ich
wüßte keinen anderen Ausdruck dafür als Rachedurst oder
Rachsucht.
Aus dem Brief an Hauser von Anno 32 spricht diese
graphisch noch nicht; im Gegenteil ist eine starke und
das Homo-Erotische streifende Neigung (charakteristisch
dafür ist die eigentümliche Linkspressung der Unter-
längen) anzunehmen, begleitet von andauernder Ambi-
valenz, d. h. von dem Mischmasch aus Zuneigung und
Abneigung,’ aus Liebe und Haß, der das innerste Tem-
perament dieses Schreibers ausmacht. Es ist demnach
wahrscheinlich, daß Stanhope zu Hauser in Beziehungen
getreten ist, nicht nur zufolge fremden Auftrages oder
eines berechnenden Planes, sondern wenigstens teilweise
auch aus wirklicher Sympathie, deren Färbung allerdings
stark ins Erotische hinüberspielte. Hauser dürfte bei
seiner eigentümlich asexuellen Art diese Annäherung sinn-
; 6)