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uten Gedancken fassen kan. Wenn ich beten will, so
— 38*— mir tausend andere Gedancken vor? So— st
hinwort gus den Psalm 10318 Er wendet sich zum
Sebet der Verlassenen und verschmaͤhet ihr Gebet nicht, oder
der HERR schauet auf die Gedancken der gantz Zerrissenen.
Ja aber, ist die Frage weiter darauf, wird er mich auch er⸗
hoͤren? Die Antwort heisset abermahl: Ja! er verachtet oder
berschmaͤhet das Gebet der Elenden nicht. Das Verlangen
der Eienben hoͤret der HErr, ihr Herz ist gewiß, daß sein
Dr darauf mercket. Fragt maͤn ferner. JeSUS, der
Zehland hoͤret wohl das Beten der. Elenden, aber ich
kan nicht beten. So ist die Antwort diese: wann du nicht
heten kanst, so must du seufzen! ja sagest du wenn ich nur
feufzen koͤnnte, ich wollte ja gerne seufzen, aber so bin ich
uch so eiend, daß ich nicht einmahl recht seufzen kan.
Hun so hoͤre armer Suͤnder! das Seuffen ist eigentlich drey⸗
rrieh, das erste Seufzen ist ein vernemlich und lautes Seuf⸗
den weiches der, so neben mir stehet, hoͤren kan. Das zwey⸗
e Seufzen ist dasjenige, dessen ich mir nur allein bewust bin
und weiß. Das dritte Seufzen aber ist das unaussprech⸗
ihe Scufzen, weiches der Heil. Geist in den Herzen der
Elenden verrichtet. Und wovon Paulus zeuget Rom. 8.
Fehn er v. 20. aiso saget Wir wissen, nicht was wir be⸗
ten sollen/ wie sichs gebuͤhret, sondern der Geist selbst ver⸗
tritt uns aufs beste wmit unaussprechlichen Seufzen.
So fragen diese Elende nach dem HErrn; Und so
werden sie auf dasseibige mit lauter troͤstlicher Antwort er⸗
freuet. Denn bey diesen HErrn ist taͤglich, stuͤndlich, ja
alle Augenblick Andemu haben, welches man bey keinen
grossen Herrn in der Welt seichtlich antreffen mag. O ein
gnaͤdiger Koͤnig, wer moͤchte denn nun nicht gerne zu der Ta⸗
fei dieses HErrn, zu der Hochzeit des Lammes kommen.
nd so haben wir bißher gesehen, wie die Persohnen
ausschen, weiche zu der geoͤffneten Tafel des —
echen