Volltext: Die israelitische Kultusgemeinde Nürnberg

Aber auch die Frage der Erwerbung von Schule 
und Gotteshaus trat immer dringender an den Religions- 
verein heran. Seit Anfang 1858 war im Krieger’schen 
Gasthause »zum weissen Lamm« eine Stätte für den Gottes- 
dienst, und nach Anstellung des Lehrers Fried in einem 
anstossenden Raume die Schule eingerichtet. Als nun 
die Zahl der Familien auf mehr als fünfzig angewachsen 
und ein weiterer Zuzug von Israeliten zu erwarten 
war, hielt es die Verwaltung des Religionsvereins in 
Anbetracht, dass der Betsaal zu klein werden dürfte, für 
ihre Pflicht, Anordnungen zu treffen, »um die dereinstige 
Erwerbung von Anwesen für Synagoge, Schule und Fried- 
hof möglichst zu erleichtern«. Zu diesem Zwecke sollte 
durch Entrichtung von bestimmten Beiträgen (100 fl. für 
jede Familie), durch Erhebung von Schulgeld, sowie durch 
Ansammlung von Spenden ein Fond gegründet. werden 1. 
Ein Jahr später setzte die Generalversammlung eine sieben: 
gliedrige Baukommission ein, welche zur Erwerbung der 
bezeichneten Realitäten »die geeigneten Schritte« thun 
sollte ?). Dieser Beschluss wurde in der folgenden Vorstands: 
sitzung gegen den Protest einer Minorität abgelehnt 3). 
Inzwischen wurde das Betlokal thatsächlich zu klein und 
man behalf sich dadurch, dass das Lehrzimmer beim Gottes 
dienste mit Verwendung fand. Aber dieser Notbehelf konnte 
über die Dringlichkeit der Frage nicht hinwegtäuschen, 
zumal der Besitzer des Hauses wiederholentlich gekündigt 
und andere Lokalitäten für die Schule und den ständigen 
Gottesdienst in Miete nicht zu bekommen waren. Dem 
Religionsverein war es jedoch nicht‘ vergönnt, nach dieser 
Richtung hin etwas Positives zu schaffen. Die Meinungen 
 Prot. vom 6. April 1860, 
» -Prot. der Generalversammlung vom 28. März 1861. 
8) Prot. vom 7. April 1861.
	        
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