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licherweise wurde aber der groͤßere Theil noch zu rechter Zeit
verschont.
Die Reinheit des gothischen Styls verschwindet mehr und
mehr gegen das Ende des 16. Jahrhunderts, es tritt schon eine
Stylmengung ein und der Zopf sucht sich auch allenthalben
geltend zu machen, bekommt im 17. und 18. Jahrhundert voll⸗
kommen die Oberhand und drängt sich auch bei Renovationen und
Neubauten in die Kirchen, wie die Spitalkirche und Aegydien—
kirche darthun. Auch die Verbindung, in der Nuͤrnberg mit
italienischen Städten, namentlich mit Venedig stand, blieb nicht
ohne Rückwirkung auf die Bauten, wie es das Peller'sche Haus,
das Rathhaus (Vorderfronte), die Fleischbrücke u. dgl. zur
Schau tragen. Ein eigenthümlicher Ansatz „sich von dem ver⸗
dorbenen Geschmacke des 18. Jahrhunderts zu erheben, darf die
Deutschhauskirche genannt werden, deren Kuppel schon von Ferne
einen sehr guten Eindruck gewaͤhrt.
Unserem Jahrhundert gebührt das Lob, daß es wieder zum
gothischen Baustyle zurückgekehrt ist, der freilich in seinen an—
fäänglichen Ausdrücken einer bloßen Dekorationsmanier eine höchst.
mittelmäßige Bildung verräth, an späteren und neueren Gebäu—
den, deren in den letzten zehn Jahren mehrere in und um
Nürnberg entstanden sind, jedoch entschiedener und selbstständi—
ger hervortritt und in Carl Heideloff einen Meister besttzt, wel⸗
cher in innigem Verstaͤndniß mit den Mysterien dieses erhabe—
nen und erhebenden Styles steht.
Neben dieser Rückkehr zur gothischen Bauart hat unser
Jahrhundert aber auch die moderne Bauart eingeführt, die
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