Inhaltsverzeichnis: Hans Sachs

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MWanderfchaft, wie es allgemein der Brauch war. Sünf Jahre 
dauerte diefe fchöne Zeit, die für feine ganze Geiftesrichtung 
und feine fittliche Bildung entfcheidend ward. 
Regensburg und Paffay, Braunau am Inn und die in 
der Nähe gelegenen Orte Ötting, Burghaufen an der Salzach 
und Ried waren die Stationen, wo er bis 1513 auf längere 
oder Fürzere Zeit verweilte, Dann führte ihn feine Straße 
nach Wels, Salzburg und Reichenhall. 1514 begegnen wir 
ihm in München und Landshut, dann in Würzburg und Sranf: 
furt a. 2., wo er 1516 fich aufhält. 2Ind weiter noch geht 
die Reife in den gefegneten Rheingau nach Koblenz, Köln und 
Aachen, 
„Arbeit alfo das Bandmwerk mein 
In Bayern, Sranken und am Rhein“, 
bemerft er in feinem „Yalete“ vom Hahre 1567, worin er 
uns einen Abrif feines Lebens und Wirkens hinterlaffen hat. 
Während Ddiefer ganzen Zeit hielt er fich dem Spiel, der 
Trunfenheit und Buhlerei fern und entfchlug fich fo mancher 
anderen Chorheit der Jugend. Wenn er nicht auf dem Schulter: 
[chemel faß, galt all fein £eben und Streben der [öblichen Kunft 
des Meiftergefangs. Wo er auf feiner Wanderfahrt Meifter- 
finger antraf, beteiligte er {ich mit £iebe an ihren Übungen. 
Schon 1513 hatte er in eigenen Tönen gefungen: die „Silber: 
weije“ fand er zu Braunau, den „güldenen Ton“. zu Ried, 
„Sein erft Gedicht“, d. h. feinen erften AMeiftergefang, dichtete er 
1514 in München „in dem langen Con Marners“, in dem 
er auch feine nächften Lieder fang. In München war es 
auch, daß er „half die Schul verwalten“, Seine erfte Sing: 
fchule hielt er zu S$ranffurt und dann auch in anderen Städten, 
die er auf feiner Wanderichaft befuchte, Gegen Schluß des 
Jahres 1516 Fehrte er reich an Erfahrungen und zum Cha: 
rafter gereift, aber lebensfrifch und bereit, feine Kräfte zu ent- 
falten, in die geliebte Daterftadt zurück. Sunächft machte er 
fein Meifterftück und vermählte fich am 1. September 1519 
mit der fiebzehnjährigen Kunigunde Treußer, der einzigen 
hinterlaffenen Tochter des Peter Treußer und feiner Ehewirtin 
XKunigunde zu Wendelftein am Berg, Während ihrer 41 jähri: 
gen Ehe gebar fie ihm 7 Kinder, 5 Söhne und 2 Töchter, 
die er alle überlebte.
	        
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