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und weift auf die Mißbräuche des Ablaßkrames und des 
Rekiquienwefens hin. 
Darauf entwidelt er in Haren Worten Luthers Lehre 
von der Rechtfertigung durch den Glauben und fordert ihre 
Berfündiger zu Standhaftigkeit und Ausharren auf — allen 
VBerfolgungen zum Troß, die von den Menfjchen über fie 
verhängt werden möchten. 
Sn Iurzer Zeit war das Lied von der Wittenbergifchen 
Nachtigall über ganz Deutfehland verbreitet und trug über= 
all nicht wenig dazu bei, die Zahl der Anhänger Luther8 
zu vermehren, der jene Dichtung, al daz Bekenntnis eineß 
zdlen HerzenS, mit Freude begrüßte. 
Ermutigt durch diefen Erfolg jOhrieb GanS Sach3 feine 
Sieben artlidHen Dialoge, in denen er in Gejprächs- 
form die Unwifjenheit der Geijtlichkeit zum Bielpunit der 
Pfeile feines Wiges machte, oder die neue Lehre erklärte und 
begrenzte oder Die zügellofen Ausfchreitungen ihrer allzu 
eifrigen Unhänger, die dadurch der guten Sache nur {hadeten, 
in die Schranken wie8, 
Hier ftellt fidh der Nürnberger Schufter auch fprachlich 
neben Luther, Seine Profa giebt an Kraft und Deutlichkeit 
der fernigen Nedeweije des großen Reformators nichtS nach. 
Das erjte Gefpräch ift dadurch veranlaft worden, daß 
man unferm Dichter, al8 einem Laien, das Urteil über reliz 
giöfe Angelegenheiten abjpradh; e8 ift überfchrieben: Diss 
putation zwifden einem Chorherrn und Schuh- 
macher, darin das Wort Gottes und ein recht 
hHrijtlidg Wefen verfodhten würd. 
Der Schufter bringt dem Chorherrn die beftellten 
Schuhe, findet ihn aber nicht zu Haufe. Er beginnt nun 
ein ©elpräch) mit deffen Köchin: 
Schufter: Bonus dies, Röcin! 
Köchin: Semper quies, feid willfommen, Meijter Hans! 
Sch.: Gott dank Cuch; wo ijt der Gexr? 
R.: Er ift im Sommerhaus; ich will ihn rufen. Herr, 
Pr der Schuhmacher ijt da! 
Chorherr: Uh, bene veneritis, Meilter Hans. 
Sch.: Deo gratias, 
Ch.: Was, Srinat Shr mir die Rantoffeln?
	        
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