Inhaltsverzeichnis: Die israelitische Kultusgemeinde Nürnberg

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sie freilich nicht anführen, die religiöse Intoleranz sei 
Selbst wenn früher oder später in der Umgebung des 
Leichenackers Wohnungen erbaut werden sollten, so würde 
dies, wie bereits im Medizinal-Obergutachten ausgesprochen. 
von keiner Bedeutung sein, Werden doch täglich neue 
Gebäude in der Umgebung der alten Friedhöfe errichtet, 
ohne dass die Gesundheitspolizei dagegen einschreitet. 
Die Furcht vor den Ausdünstungen des Leichenackers, 
besonders von Sandgräbern, sei übertrieben, da die Er- 
fahrung lehre, dass Leute, die in der nächsten Umgebung 
eines Friedhofes und in diesem selbst wohnen, wie z. B 
Totengräber, Geistliche u. s. w. in der Regel ein eben so 
hohes und vielleicht höheres Alter erreichen als andere 
Menschenkinder. Die Behauptung der Beschwerdeführer, 
dass die im Bau begriffene Würzburger Bahn in der Nähe 
des projektierten Begräbnisplatzes ausmünden werde, wird 
als Erfindung bezeichnet, Endlich wird darauf hingewiesen, 
dass die Kultusgemeinde Fürth der Nürnberger Gemeinde 
die Mitbenützung ihres Begräbnisplatzes gekündigt hat und 
die letztere hierdurch in die peinlichste Verlegenheit ver 
setzt wurde. 
In der That war die Nürnberger Gemeinde in eine 
grosse Notlage geraten, da sie vom 1. Oktober 1862 an 
den Fürther Friedhof nicht mehr benützen sollte, Der 
seit 3. März angekaufte Friedhofsplatz durfte in Folge der 
von den Adjacenten erhobenen Einwendungen seiner Be 
stimmung nicht übergeben werden, die Entscheidung der 
Regierung war Ende September noch nicht eingetroffen 
Der Vorstand sah sich daher genötigt in einem Schreiben 
vom 22, September die Fürther Vorstandschaft unter Dar- 
legung der Verhältnisse zu ersuchen, den Termin der Mit- 
benützung ihres Friedhofes verlängern zu wollen bis die 
König]. Regierung ihre Bewilligung erteilt, und hierauf die
	        
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