— 263 —
Kilometer durchlaufen musste, ehe ein Bruch bemerklich wurde, während bei Nr. 5 schon
217531 Kilometer hinreichten die Achse dienstuntauglich zu machen. Nr. 1—7 zeigen
konzentrische Anbrüche, Nr. 8—13 Brüche an mehreren Stellen und 14—920 einseitige
Anbrüche.
Die ausgestellten Werkstätte-Objekte fanden ihren Abschluss in einem
der Länge nach vollständig durchschnittenen Kessel und Dampfzylinder
der Personenzug-Lokomotive ‚,‚Veitshöchheim‘“, welche im Jahre 1852 von
Kessler in Esslingen erbaut und im Jahre 1879 ausrangiert wurde.
An Objekten für den Betriebsdienst selbst waren ausgestellt: Billet-
druck- und Billetzähl-Maschine, Zeigerwage für Gepäck, Datumstempel ete.,
sowie ein für den Expeditionsdienst vollständig eingerichtetes Bahn-, Post;
und "Lelegraphenbureau.
Es sind nun die auf den Eisenbahnverkehr Bezug habenden karto-
graphischen und statistischen Nachweise zu besprechen. Dieselben waren
in Form von Wandtableaus aufgehängt und beginnen mit einer ausser-
ordentlich präzis und elegant ausgeführten Karte der öffentlichen Verkehrs-
wege in Bayern. Nach derselben waren Ende 1881, wie schon erwähnt,
4233,8 km Eisenbahnen und 10,298 m von Posten befahrene Strassen vor-
handen. Dann kam eine graphische Darstellung des Verhältnisses zwischen
Anwachsen des Bahnnetzes und dessen Benützung durch Personen und
Güter zwischen den Jahren 1844 und 1880. Nach dieser Darstellung
wurden im Jahre 1844/5 zirka 20,000£ Güter, im Jahre 1880 zirka
6‘462,900 £ Güter und 17‘708,438 Personen befördert. Die Brutto-Einnahme
betrug im Jahre 1844 rund 1 Million Mark gegen 80‘944,377 Mark im
Jahre 1880. Als Netto-Einnahmen ergeben sich 333,000 Mark im Jahre
1840 und 32‘052,872 Mark im Jahre 1880. Es geht hieraus hervor, dass
die Betriebskosten mit wachsender Bahnlänge erheblich abnahmen. Eine
weitere Karte zeigt dann das Verhältnis zwischen Wachsen des Bahnnetzes,
des Lokomotiv- und Wagenparkes und der Leistungen nach Lokomotiv-
und Wagenkilometern. Hier fiel die geringe Zunahme des Fahrparkes
gegenüber der Vergrösserung der Bahnlängen auf, So wurden im Jahre
1844/45 mit 30 Lokomotiven !/s Million Lokomotiv- Kilometer, im Jahre
1880 aber mit 1012 Lokomotiven 20‘208,684 Lokomotiv-Kilometer gefahren,
pro Lokomotive also beinahe doppelt so viel geleistet als im Jahre 1844/45.
In zwei weiteren Blättern wurde die Bewegung von Personen und
Lasten zwischen den einzelnen Bahnstationen während des ‚Jahres 1881
gezeigt.
Höchst interessant und belehrend waren sodann die Nachweise über
den Verbrauch von Brennmaterialien vom Jahre 1844—1880. Holz, Torf,
Braunkohle, Kokes, sächsische und böhmische Steinkohle, Ruhr- und Saar-
kohle waren durch verschiedene Farben kenntlich gemacht. Mit der
Feuerung von Holz und Koks wurde im Jahre 1844, mit Torf 1846 be-
gonnen. Die Verwendung von Koks wurde 1856 aufgegeben nnd dafür
auf die sächsische Steinkohle übergegangen, zu welcher im Jahre 1858 die